Petra Lang als Isolde bei den Bayreuther Festspielen 2016; Foto: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath
Das ist es!
Dass in Wotans Lieblingswalküre drei verschiedene Frauen- und Stimmtypen stecken, wird gerne übersehen. Und dass Wagners tragischen Heroinen mit Druck beizukommen sei, ist ein Missverständnis, das immer weitere Kreise zieht. Wenn Petra Lang – Bayreuths Isolde (2016, 2017), weltweit gefragte Ortrud und Brünnhilde – an die Zukunft dramatischer Gesangskultur denkt, überwiegen skeptische Töne.
Ein Gespräch über Ausbildung, Technik, Vaterfiguren und das Glück, zur rechten Zeit die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben
Frau Lang, Sie haben Ihre Karriere als lyrischer Mezzosopran begonnen. Heute singen Sie das hochdramatische Sopranfach. Wie ist es zu dieser Entwicklung gekommen?
Schon während des Studiums war eigentlich klar, dass ich eine Sopranstimme habe. Aber meine Lehrerinnen – Gertie Charlent in Darmstadt, dann Ingrid Bjoner in München – waren sich seinerzeit einig: Das muss übers Mezzofach gehen. Cherubino, Rosina, Dorabella – das sind ja alles höhere Mezzopartien; man braucht eine gute Höhe und muss dann sehen, wie sich die Stimme entwickelt. Beide prophezeiten mir schon damals, dass ich eines Tages im dramatischen Sopranfach landen werde. Astrid Varnay, die 1989/90 im ...
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Opernwelt Februar 2018
Rubrik: Interview, Seite 50
von Ekkehard Pluta
Die schöne Unbekannte liegt im Halbfeld links, gefährlich nah am Rand. Goldglänzendes Cocktailkleid, eine rote Einstichstelle nahe dem Herzen. Niemand, der sie beachten würde; anscheinend gehört das Sterben zum Geschäft, ist Teil der Staatsräson, Kollateralschaden. Wer die Tote ist, erfahren wir auch in den folgenden dreieinhalb Stunden nicht, können es nur...
Karl Kraus spitzte seine Feder gerne gegen Gleichberechtigung: «Emanzipierte Frauen gleichen Fischen, die ans Land gekommen sind, um der Angelrute zu entgehen», vermerkte er. Bei den Grazer Bühnen käme er mit diesem Aphorismus kaum an, denn diese führen seit Jahren den Beweis, dass das weibliche Geschlecht auch in früheren Männerdomänen keineswegs den...
Heinrich Böll ist verfilmt worden. Eine Böll-Oper gibt es noch nicht. Jetzt aber ein Musiktheater, entfesselt von dem Berliner Komponisten, Hörspiel- und Stückentwickler Helmut Oehring, eine Auftragsarbeit der Oper Köln, in Kooperation mit dem Ensemble Musikfabrik, ein Geschenk zum 100. Geburtstag des Nobelpreisträgers (21. Dezember 2017). Die Romanfiguren tauchen...
