Die im Dunkeln sieht man nicht: Szene aus «Superflumina»; Foto: Theater/Rosellina Garbo
Ach, Sizilien
Vor dem Teatro Massimo steht eine mit großen Bildschirmen ausgestattete Bühne. Wird Salvatore Sciarrinos «Superflumina» (2011) etwa live nach draußen übertragen? Das wäre doch mal etwas, der gewaltige Einsatz würde sich vielleicht sogar lohnen. Ein groß besetztes Orchester braucht man für das Stück, einen starken Chor, jede Menge Probenzeit – und diesem Aufwand stehen in Palermo nur zwei Aufführungen gegenüber.
Der Kraftakt ist Teil der Geburtstagsehren für den 70-jährigen Komponisten.
Überhaupt könnte man mit Blick auf die ehrgeizige, mit großkalibrigen Werken gespickte Spielzeit glauben, das Haus habe sich erholt seit 2013, als politische Querelen und Budgetkürzungen den Betrieb verschlissen und Graham Vicks kostensparender «Ring» das Höchste der Gefühle war. Lang, lang ist’s her.
Leider macht «Superflumina» nicht den Eindruck, als sei wirklich eine neue Blüte im Anzug. Das Gebäude wirkt heruntergekommen, immer wieder werden Bereiche im Zuge einer schrittweisen Renovierung abgesperrt. Dabei war das Haus nach 23-jähriger Schließung erst vor zwei Dekaden wiedereröffnet worden (siehe OW 8/2017). Ach, Sizilien! Jeder weiß, dass die Probleme mehr mit Korruption und mafiösen ...
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Opernwelt Januar 2018
Rubrik: Magazin, Seite 68
von Shirley Apthorp
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