Zauberhaft

Konstantin Krimmel schlüpft in musikalische Märchenfiguren der Mozart-Zeit

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Seine Karriere mutet an wie ein Märchen. Noch vor Abschluss seines Gesangsstudiums an der Stuttgarter Musikhochschule legte Konstantin Krimmel 2019 seine erste CD («Saga») mit Balladen der deutschen Romantik vor, die sofort ein voller Erfolg wurde und ihn als eines der größten Talente im Baritonfach auswies. Inzwischen ist er Preisträger mehrerer Gesangswettbewerbe, Mitglied der Bayerischen Staatsoper und hat seine Kompetenz im Liedgesang mit einer Auswahl von Kompositionen Liszts unterstrichen, die dessen vernachlässigtes Œuvre glänzend rehabilitiert.

Im Oktober 2022 sang er in München seinen ersten Guglielmo in Mozarts «Così fan tutte» – ein Rollendebüt, das kaum zufällig von einer CD flankiert wird, die sich Wiener Opern der Mozart-Zeit zuwendet.

Krimmel macht es sich nicht leicht, sondern greift mit Bühnenwerken, die alles andere als landläufig sind, tief in die Mottenkiste der Musikgeschichte. Den Weg weist dabei Papagenos bekanntes «Vogelfänger»-Lied aus der «Zauberflöte» (Krimmel singt es geradlinig, mit leichtem Ton und ohne Faxen), dem einzigen abendfüllendem Werk, das aus dem damals enorm populären Genre der märchenhaften Zauberoper bis heute überlebt hat. Die recht ...

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Opernwelt 12 2022
Rubrik: CDs, DVDs und Bücher, Seite 33
von Uwe Schweikert

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