Überfordert
Als Giuditta Pasta 1850 in London ihre letzten Konzerte sang, war ihre Stimme, wie Henry Fothergill Chorley in seinen Erinnerungen berichtet, «in a state of utter ruin». Voller Trauer sagte Pauline Viardot: «Es ist wie das letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci – ein Wrack von einem Bild, aber dieses Bild ist das größte Gemälde der Welt.» In Erinnerung an eine Sängerin vom Typus der Pasta ist dem ersten Solo-Recital von Béatrice Uria-Monzon der Titel «Assoluta» verliehen worden.
Damit und mit elf Arien aus Opern von Bellini, Verdi, Puccini und Komponisten der nuova scuola meldet die französische Mezzosopranistin, vor und nach der Jahrhundertwende als Carmen bekannt geworden, einen fachübergreifenden Anspruch an.
Es ist dies ein Anspruch, der wohl aus großem Ehrgeiz, aus dem Vertrauen auf die eigenen künstlerischen Ideen heraus geboren wurde, jedoch ohne die richtige Einschätzung der (verbliebenen) Mittel. Dass für die Aufnahme zwischen Juni 2019 (Teatro Verdi di Trieste) und Oktober 2019 (Paris) viel Zeit verwendet wurde, erlaubt die Vermutung, dass das «Endprodukt» aus vielen Takes montiert werden musste. Die Vorstellung der Sängerin, wie die endlose Melodie von «Casta Diva» zu ...
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Opernwelt November 2021
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 26
von Jürgen Kesting
Taiwan wirkt nicht auf den ersten Blick wie eine Oase der Oper. Doch der Schein trügt: Im vergangenen März, als die meisten Theater weltweit stillgelegt wurden, brachte das Nationale Kaohsiung Zentrum für Kunst und Kultur an der Südwestküste der Insel vier szenische Vorstellungen von Verdis «La traviata» auf die Bühne. Das schlicht-moderne Inszenierungskonzept der...
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