Sonnenende
Die Idee hatte Aviel Cahn, seit 2019 Intendant des Grand Théâtre de Genève. Und sie war kühn. Gleich neun verschiedene Institutionen sollten gemeinsam ein Opernlabor ins Leben rufen. Doch das Interesse war groß genug. Die Idee wurde Wirklichkeit, erhielt den Namen «OperaLab» und vereinigte als Mitstreiter unter anderem die Comédie de Genève, die Musikhochschulen in Genf und Neuchâtel, die Genfer Oper selbst, die Hochschule der Künste in Bern (als einzige nicht rein französisch-schweizerische Einrichtung), sowie das HEAD Genève.
Letzteres entstand 2006 als Zusammenschluss der École Supérieure des Beaux-Arts und der Haute École d’Arts appliqués, verfügt über einen eigenen Campus und vor allem über einen beeindruckenden Präsentationsort, eine ehemalige Industriehalle. Dort fand «Huit Minutes» statt, erstes Ergebnis des interinstitutionellen OperaLab.
Der Auftrag war eindeutig zweideutig: Erfindet die Oper neu, wir helfen euch bei den praktischen Dingen. Oder, etwas bescheidener: Findet heraus, was Oper heute für junge Menschen bedeutet. Dafür wählten die beteiligten Partner Alumni aus, die maximal seit fünf Jahren ihren Abschluss haben durften, führten 50 Interviews, formten ein ...
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Opernwelt November 2021
Rubrik: Magazin, Seite 76
von Egbert Tholl
In der Causa Isolde herrscht im Grunde Einigkeit: Diese Rolle zu singen, ist unglaublich schwierig, psychisch wie stimmlich über alle Maßen anstrengend. Catherine Foster tritt in Füssen den Gegenbeweis an: Plötzlich wirkt all das Schwere so leicht, naturhaft, ursprünglich. Gebannt hängen wir an den Lippen ihrer irischen Königsbraut, erleben, wie sie sich aus ihrer...
Nach einer durch Corona stark verkürzten Saison 2020 kehrte das Rossini Opera Festival in diesem Jahr zur Normalität zurück, wiewohl mit eingeschränkter Platzkapazität (50 Prozent), Maskenpflicht und einem ordnungsgemäß kontrollierten «Green Pass». In der Vitrifrigo-Arena wurden «Moïse et Pharaon» und «Elisabetta, regina d’Inghilterra» gezeigt, im Teatro Rossini,...
Es hätte ein rauschendes Jubiläumsfest werden können: Am 4. Dezember 2020 kam exakt ein Jahrhundert nach der Kölner Uraufführung durch Otto Klemperer (eine zeitgleiche Premiere fand in Hamburg unter Egon Pollak statt) Erich Wolfgang Korngolds Oper «Die tote Stadt» im Kölner Staatenhaus heraus. Aber der Zuschauersaal blieb damals auf behördliche Anordnung ebenso tot...