Maßgeschneidert für den Betrieb

Pascal Dusapin gehört zu den meistbeschäftigten Komponisten Frankreichs. Doch Prominenz kann auch zum Problem werden. Darauf deutet nicht nur seine Kleist-Oper «Penthesilea»

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Etwas vom Besten, was Pascal Dusapin der Welt geschenkt hat, ist seine Klanginstallation «Mille plateaux», die 2014 bei den Donaueschinger Musiktagen vorgeführt wurde. Wer dieses audiovisuelle Kunstwerk aufsuchen wollte, musste eine Art Licht-Schleuse passieren und gelangte dann in einen rabenschwarzen Raum, wo ihn das Brausen eines mal stärkeren, mal schwächeren Sturms und das Rauschen von Regen in unterschiedlicher Heftigkeit empfingen.

Hilflos, ohne jede Möglichkeit der Orientierung war man als Besucher auf sich selbst zurückgeworfen; ein weiterer Schritt, so der Eindruck, könnte sowohl in fatale Leere als auch zu abrupter Begegnung mit einem anderen menschlichen Körper führen.

Ein wenig Licht gab es zwar in dieser von den Elementen gepeitschten Dunkelheit, doch erzeugte es eher Schwindelgefühle, als dass es Hilfe geboten hätte. Es stammte von transparenten Wänden, die den nach und nach als weitläufig erkennbaren Raum durchzogen – und vor denen, ebenfalls nach und nach, auch andere Menschen sichtbar wurden. Auf diesen Wänden erschienen abstrakte, ins Riesige vergrößerte Zeichnungen, die durch digitale Bearbeitung in Bewegung versetzt waren. Je länger man sich in diesem Ambiente ...

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Opernwelt Jahrbuch 2015
Rubrik: Uraufführung des Jahres, Seite 50
von Peter Hagmann

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