In Flügelschuhen

Giorgio Caoduro singt Arien von Rossini

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Ein Stimmwechsel sei auch bei einer Frau möglich, kalauerte einmal der österreichische Kabarettist Maxi Böhm – wenn sie nämlich dem Tenor den Laufpass gebe und sich dem Bariton zuwende ... Auf der Bühne läuft es indes meist umgekehrt; da fliegen die Herzen den Tenören zu, während die Baritone der Handlung das Gift von Eifersucht und Mordlust einträufeln.

So richtig fies tun sie das allerdings erst bei Verdi – wo Posa und Simon Boccanegra eher Ausnahmen darstellen, während in der Regel Typen wie Jago, Carlo di Calatrava oder Conte di Luna «die Brunnen vergiften», wie es im Theaterjargon heißt. Bei Rossini hingegen ist der Bariton ein weites Land und die charakterliche Streuung dieser Figuren ambivalent, da gibt es Vielfältiges von wahren Schurken wie dem brutalen Herzog von Ordow in «Torvaldo e Dorliska» oder dem Usurpator Assur in «Semiramide» über verzweifelte Väter (etwa jenen Ninettas in der «Diebischen Elster») und reuige Sünder bis hin zum pfiffigen Freund und Helfer. Für letzteren steht der Figaro aus dem «Barbiere» quasi Modell oder, wie in diesem Album, des Prinzen Kammerdiener Dandini in «La Cenerentola». Diese Stimmlage ist in Rossinis Aschenbrödel-Geschichte aber auch ...

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Opernwelt Juli 2021
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 36
von Gerhard Persché

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