Im Focus der Ausgabe Mai 2011
Schon ein Jahr vor der Premiere waren sämtliche Aufführungen von Donizettis «Anna
Bolena» an der Wiener Staatsoper ausverkauft. Nicht wegen des Stücks, das Evelino
Pidò in einer neuen Fassung dirigierte, sondern wegen Anna Netrebko und Elina Garanca. Auch die New Yorker Met punktete bei Rossinis «Comte Ory» vor allem dank der Star-Besetzung: Diana Damrau, Joyce DiDonato und Juan Diego Flórez.
Am Theater an der Wien festigte Bejun Mehta in Händels «Rodelinda» unter Nikolaus Harnoncourt seinen Ruf als Counter der Superlative – an der Seite der mit Hollywood-Glamour kokettierenden Danielle de Niese. Im Fall «Otello», der gleich drei Bühnen eine Neuproduktion wert war, standen Werk und Figuren im Mittelpunkt: In Vilnius vertraut Eimuntas Nekrosius ganz der musikalischen Regie Verdis, im schwedischen Umeå bekennt die Norrlandsoperan mit dem Stück Farbe, in Heidelberg (siehe Panorama) begegnet uns ein Porträt in stilisierten Kontrastbildern. Außerdem in unserem Focus: Rameaus «Platée» in Amsterdam, von Nigel Lowery poppig inszeniert und von René Jacobs am Pult frisch angespitzt, sowie Benedikt von Peters «Parsifal»-Inszenierung in Basel – rätselhaft faszinierendes Thesentheater.
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Opernwelt Mai 2011
Rubrik: Im Focus, Seite 4
von Stephan Mösch, Albrecht Thiemann
Er hat es wieder einmal geschafft. Als Gerard Mortier in Madrid das Programm für die nächste Spielzeit des Teatro Real vorstellte, brach ein Sturm der Entrüstung los. Kein Verdi, kein Rossini, kein einziger Puccini 2011/12 – das wollten die Liebhaber des Hauses nicht hinnehmen. Ein Teil der Printmedien sprang dem Protestchor bei: Das königliche Theater, so der...
Immo Karaman hatte in der letzten Spielzeit mit Brittens «Peter Grimes» sein Regiedebüt an der Düsseldorfer Rheinoper gegeben (siehe OW 11/2009). Jetzt setzte er sich dort mit Brittens aufwändigster Oper, dem 1951 uraufgeführten «Billy Budd», auseinander. Wie schon bei «Peter Grimes» verweigert Karaman jede vordergründige Aktualisierung, gar plakative Bebilderung...
Der Name ist Programm: Als Matthias Osterwold 2002 in Berlin die erste «MaerzMusik» auflegte, nannte er das Projekt «Festival für aktuelle Musik». Der schwammige Untertitel beschreibt präzise, worin sich Osterwolds Nachdenken über Stand und Perspektiven zeitgenössischer Klangkunst von jener «Musikbiennale» unterscheidet, die zuvor unter dem Dach der Berliner...
