Im Dreieck über Kreuz

Händel: Orlando an der Oper Köln

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Kölner Opernproduktionen stemmen sich seit dem Auszug vom Offenbachplatz gegen die Not der Interims-Spielstätten. Im Staatenhaus funktionierte das recht gut, wenn die räumliche Charakteristik des Provisoriums mitgedacht wurde. Die nun angelaufene Spielzeit wurde von Intendant Hein Mulders jedoch in der als gesichert geltenden Annahme geplant, wieder an alter Wirkungsstätte spielen zu können, mit großer Bühne und neuer Technik. Daraus wurde bekanntlich nichts, wieder einmal musste sehr kurzfristig umdisponiert werden.

Daher sollten eigentlich mildernde Umstände gelten, wenn eine Premiere wie Händels «Orlando» als nur wenig spannende, aseptische Stilübung über die Bühne geht. Die Produktion ist eine Übernahme des spanischen Festivals Perelada, eine typische Reise-Inszenierung mit kompakt gebautem Bühnenbild, kleinem Cast und wenig Requisiten. Nun muss Minimalismus nicht per se ein Nachteil sein, Reduktion begünstigt oft Konzentration und Intensivierung, aber hier entsteht der Eindruck einer ästhetischen Beliebigkeit.

Dabei geht es um letzte Dinge, um Liebeswahn, Eifersucht, Ich-Verlust und fluide Geschlechteridentitäten. In Köln ist davon nichts zu sehen. Die Bühne ist ein ...

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Opernwelt Januar 2025
Rubrik: Panorama, Seite 40
von Regine Müller

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Spielpläne 1/25

ML = Musikalische Leitung I = Inszenierung B = Bühnenbild K = Kostüme C = Chor S = Solisten P = Premiere UA = Uraufführung

Aachen
Theater Aachen

www.theateraachen.de 
- Mozart, Die Zauberflöte: 10., 22., 24.
- nach Purcell, The Indian Queens: 12., 19.

Altenburg/Gera
Theater Altenburg Gera

https://theater-altenburg-gera.de 
- Wagner, Der fliegende Holländer: 3....