Glut und Grazie

Anja Harteros debütiert in Köln als Leonora im «Trovatore»

Opernwelt - Logo

Über ihre darstellerische Identifikation mit der Rolle lässt sich nichts sagen. Wohl aber etwas über ihre sängerische. Anja Harteros gab ihr Rollendebüt als Leonora in Verdis «Trovatore», steckte aber nicht im Kostüm. Denn die Kölner Oper hat das Werk konzertant angesetzt, nicht im Stammhaus, sondern in der nahe gelegenen Philharmonie, die rechtzeitig als eine von mehreren Interimslösungen von der Intendanz auserkoren worden war.

Wenigstens für Stunden war damit die kommunale tour d’erreur vergessen.

Dass man sich in der Domstadt, von politischer Seite, heftig rangelt und blamiert, ist ja nichts Neues. Diesmal geht es um die Suche nach dem besten von mehreren mäßigen Ausweichquartieren für die kommenden Spielzeiten. Man wird sich festlegen müssen, so oder so. Bleibt nur zu hoffen, dass man mit der Entscheidung nicht den Intendanten und den GMD im pas de deux vergrault.

Die erste von drei «Troubadour»-Aufführungen wurde laut bejubelt. Das lag vor allem an den beiden Protagonistinnen, da die männlichen Kollegen auf Mittelmaß verharrten. Während sich Mirco Palazzi als Ferrando achtbar schlug, kämpfte Kiril Manolov als Graf Luna mit den oberen Tonbereichen und der Kunst der Kantilene – ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt April 2011
Rubrik: Magazin, Seite 64
von Christoph Vratz

Weitere Beiträge
Berlin, Paris, New York

Dieser Platz trägt seinen Namen zu Recht: Stille herrscht auf dem Friedensplatz vor dem Anhaltischen Theater. Die gleiche Stille, die inzwischen in so vielen ostdeutschen Klein- und Mittelstädten zur Regel geworden ist. Auch Dessau ist zu groß für diejenigen, die geblieben und nicht nach Bayern oder Baden-Württemberg abgewandert sind. Abends belebt sich der Platz,...

Farce und Tragödie

Das Ufer des Vierwaldstättersees gehört zu den begehrtesten Wohnlagen der Schweiz. In den steuergünstigen Gemeinden lebt, wer es sich leisten kann, in teuren Luxuswohnungen oder Anwesen mit direktem Seezugang. Hierher, also in die unmittelbare Nachbarschaft, verlegen am Theater Luzern der Regisseur Tobias Kratzer und der Ausstatter Rainer Sellmaier, Gewinner des...

«Einfach singen: Das ist’s»

 

Herr Behle, mit Ihrer Aufnahme der «Schönen Müllerin» stellen Sie sich dem Vergleich mit den größten Liedinterpreten von Fritz Wunderlich bis Peter Schreier. So etwas macht man doch nur, wenn man glaubt, etwas ganz Eigenes zu diesem Zyklus zu sagen zu haben.
Dass es von mir bereits zwei Liedeinspielungen gibt, hat natürlich erstmal ganz praktische Gründe: Ein...