Existenzfragen

Daniele Gatti, Musikchef in Bologna, über die Aktualität Verdis, zeitgenössische Komponisten und extreme Tempi

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Seit 1997 liegen die musikalischen Geschicke des Bologneser Theaters in mittlerweile weltweit gerühmten Dirigentenhänden. Daniele Gatti, Musikdirektor des Hauses, in Mailand geboren und dort am «Giuseppe Verdi»-Konservatorium in Komposition, Orchesterleitung, Klavier und Violine ausgebildet, zählt heute zu den meistgefragten Taktstockvirtuosen der mittleren Generation im internationalen Musikbetrieb.

So bekleidet der Senkrechtstarter, der mit siebenundzwanzig Jahren an der Mailänder Scala debütierte, neben der GMD-Stelle in Bologna auch eine weitere Chefposition: am Pult des Royal Philharmonic Or­ches­tra in London. Dort war Gatti bereits von 1994 bis 1997 principal guest conductor des Königlichen Opernhauses Covent Garden. Während dieser Zeit wirkte der Maestro zugleich in Rom als Musikdirektor des Orchesters Academia di Santa Cecilia (1992-1997), Italiens traditionsreichstem Konzert­orchester. Er ist eng mit der Wiener Staatsoper und der Dresdner Semper­oper verbunden, dirigiert prominente Orchester in Europa und Amerika sowie auf Festivals wie Aix-en-Provence, Pesaro und Salzburg.
Ein Mann von Welt also, der seinen beiden Festengagements indes die Treue hält. Den Londoner Vertrag ...

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Opernwelt Januar 2006
Rubrik: Theaterporträt, Seite 71
von Gábor Halász

Vergriffen
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