Ewige Trouvaille
Max von Schillings’ Ehe- und Eifersuchts-Thriller «Mona Lisa» gehörte zu jenen Stücken, die Christian Thielemann an der Deutschen Oper machen wollte – und das (so seine Auskunft) aus Furcht vor leerem Haus dann doch nicht kam. Die mehr als zweitausend Vorstellungen der Oper seit 1915 lassen sich heute vor allem unter der Annahme nachvollziehen, dass Spitzensänger wie Inge Borkh oder Michael Bohnen ihr Glanz und Gloria verliehen.
Diverse Nachkriegsversuche (so 1994 für die Gesamtaufnahme unter Klauspeter Seibel in Kiel) haben «Mona Lisa» den Status einer Trouvaille gesichert, die man von Zeit zu Zeit neu ausgraben kann, als sei es das erste Mal.
Meiningen hat zu Max von Schillings eine besondere Beziehung. Mit der Landeskapelle führte der Komponist seine Erfolgsoper im Dezember 1930 zweimal auf (die Produktion war ein Gastspiel aus Berlin). Schon früher hatte er mehrfach in Meiningen dirigiert – darunter Vorspiele zu «Ingwelde» (1896) und «Der Pfeifertag» (1904). Für das «Hexenlied» setzte sich 1915 Max Reger ein. Noch kurz vor seinem Tod (1933) kehrte von Schillings nach Meiningen zurück – als damaliger Intendant der Städtischen Oper Berlin-Charlottenburg.
Dank kompetenter Sänger ...
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