Es werde Licht
Die Verbindung computergesteuerter Sounds mit Lichteffekten ist in der kommerzialisierten Technoszene gang und gäbe. Die klassische Konzertsituation, selbst der neuesten Musik, hält sich von solch grenzüberschreitender Wahrnehmung fern. Nicht körperbefreiende Ekstase oder gar Trance, sondern rationale Versenkung ins Kunstwerk ist ihr Ziel.
Der österreichische Komponist Georg Friedrich Haas und die Künstlerin rosalie haben in ihrem «Konzert für Licht und Orchester» mit dem Titel «Hyperion», das zum Abschluss der diesjährigen «Donaueschinger Musiktage» uraufgeführt wurde, einen kühnen Versuch unternommen, Avantgardemusik und moderne Lichtinstallation, Klänge und Farben, unabhängig voneinander und doch aufeinander bezogen zusammenzubringen.
Haas’ Partitur enthält neben den Instrumentalstimmen des in vier Gruppen geteilten Orchesters eine obligate Lichtstimme, die einerseits solistisch führt, andererseits den streng geregelten Ablauf des vierzigminütigen Werks wie ein Metronom bestimmt. In der Donaueschinger Baar-Sporthalle waren die vier Orchestergruppen – massiv besetzte Streicher, drei Klaviere, Holz- und Blechbläser – einander gegenüber an den Seiten platziert, die Halle ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Im heutigen Opernalltag sind gute Tenöre, vor allem für Verdi und Wagner, Ausnahmeerscheinungen. In früheren Zeiten dagegen war die Konkurrenz so groß, dass viele nach heutigen Maßstäben erstklassige Fachvertreter rasch wieder in Vergessenheit gerieten. Für den systematischen Sammler historischer Recitals gibt es da immer wieder Entdeckungen zu machen.
Der...
Zur Ouvertüre wähnt man sich im falschen Stück: Ist das nicht der «Sommernachtstraum», der da auf einer dem Shakespeare’schen Globe-Theatre nachempfundenen Bühne (Caroline Neven Du Mont) gespielt wird – unter lebhafter Beteiligung des Volkes auf den Rängen? Doch auf einmal kommt es zur Revolte. Die Schauspieler – allesamt männlich, auch in den Frauenrollen, wie im...
In der Avenue Montaigne ist die Welt noch in Ordnung. Fünf-Sterne-Hotels, Nobelkarossen, Edelboutiquen von Chanel bis Louis Vuitton – ein Boulevard des Luxus und der Moden. Die Tristesse der Banlieues ist weit weg, das süße Leben zum Greifen nahe. Bei Valentino, gleich neben dem Bühneneingang des Théâtre des Champs-Élysées, kostet die Abendrobe für die...