Editorial
Auf dem Cover ein Mädchen, das sich in einen Umhang schmiegt. Silberne Pixel, in weißen Grund geprägt. Sonst nichts. Nur auf dem Rücken dezente Schrift. Die Ränder der Seiten sind in einem aufwändigen Wellenmuster geschnitten. Drinnen, in saftigen Farben, ein Portfolio des Mode- und Werbefotografen Pierre Debusschere. Ein Bildband? Ein Ausstellungskatalog? Mitnichten. Wir sprechen von der Saisonbroschüre des Brüsseler Théâtre de la Monnaie.
Vier eng beschriebene Seiten nimmt sich Intendant Peter de Caluwe, um über «Todsünden», das Motto der nächsten Spielzeit, zu philosophieren. Eigentlich sogar zwölf, der Text ist in drei Sprachen abgedruckt. Erst spät kommt das Programm. Chronologisch. Ohne Gewichtung. Nichts für Eilige. Aber das 228 Seiten starke Ankündigungswerk will nicht praktisch sein. Es will auf dem Coffeetable liegen, eine Aura von Eleganz und Extravaganz verströmen, die möglichst das ganze Jahr trägt. Das Design macht’s.
Viele Häuser spannen inzwischen bildende Künstler ein, um ihre gedruckte Spielzeitübersicht aufzuwerten. Schon das Programm zum Programm soll als bleibender Wert wahrgenommen werden. Funktioniert auch mit vergleichsweise kleinem Budget. Die leichte, aber ...
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Opernwelt September/Oktober 2014
Rubrik: Editorial, Seite 1
von Wiebke Roloff & Albrecht Thiemann
ARD-ALPHA
7.9. – 20.15 Uhr
Jedes Ding hat seine Zeit.
Film von Eckhart Schmidt über Sena Jurinac.
14./21./28.9./3.10. – 11.00 Uhr
Lorin Maazel dirigiert
1. Dvorák: Symphonie Nr. 9 e-moll, op. 93;
2. Ravel: Rhapsodie espagnole, Strawinsky: Le Sacre du printemps;
3. Mozart: Symphonie C-Dur KV 551;
4. Bruckner: Symphonie Nr. 8.
21.9. – 20.15 Uhr
Jörg Widmann.
Porträt...
Herr Nigl, Sie gehören zu den wenigen bekannten Sängern, die fast nur in Neuproduktionen auftreten. Warum?
Richtig, ich singe fast gar keine Repertoirevorstellungen. Das hat sich so entwickelt, weil mir die Zusammenarbeit mit einem Regisseur und einem Dirigenten einfach zu wichtig ist. Erfolge hatte ich vor allem mit Festival-Produktionen. Erst durch die Opern von...
Eine frühe Aufnahme ist erhalten, aus den Sechzigern dürfte sie sein. Da steht er vor dem Orchester der römischen RAI, jung, rank, Afro-Frisur, und entfesselt Wagners «Meistersinger»-Vorspiel. Doch kein Stürmer und Dränger ist am Werk, der jugendfrisch charmiert. Lorin Maazel war schon viel weiter. Mit der Rechten werden die Wogen energisch kanalisiert, der...