Der Durchbruch?
Seit August 2007 wird in Luzern über den Bau einer Salle Modulable, eines flexiblen Raums für (neues) Musiktheater diskutiert. Die Idee geht auf Pierre Boulez zurück. Boulez, der 2004 die Lucerne Festival Academy gründete und bis kurz vor seinem Tod leitete, hatte nicht nur eine Dynamisierung der Beziehung zwischen Bühne(n) und Zuschauer im Auge, ihm ging es vor allem um eine Erweiterung der akustischen und visuellen Wahrnehmung. Christof Engelhorn, ein Schweizer Industrieller, wollte 120 Millionen Franken für das Projekt spenden.
Daraufhin initiierte Festival-Intendant Michael Haefliger 2008 die Stiftung Salle Modulable, eine Projektierungsgesellschaft, in der Vertreter der Stadt, des Kantons, der Stiftung, des Theaters und des Sinfonieorchesters Luzern saßen, prüfte Standorte und arbeitete an ersten Nutzungskonzepten.
Als der Mäzen im August 2010 starb, zogen dessen Vermögensverwalter die Finanzierungszusage zurück. Ein Rechtsstreit zwischen der Stiftung und Engelhorns auf den Bermudas registriertem Butterfield Trust endete im Dezember 2014 mit einem Vergleich: Der Trust sagte die Auszahlung der strittigen Summe auf Basis einer Vereinbarung zu, die den Bau eines «Neuen Theaters» ...
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Opernwelt Mai 2016
Rubrik: Magazin, Seite 85
von Albrecht Thiemann
Über tausend Lieder hat Mikis Theodorakis geschrieben, die meisten auf Texte griechischer Lyriker seiner Zeit. Stücke für die Straße, den Tanzboden, das Haus, den Konzertsaal. Kleine Ermutigungen in einer todessüchtigen Welt. Miniaturen für ein besseres, gerechteres Leben in Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Kurzgeschichten, die von Lust und Leid, Werden und...
Es war ein Kuriosum der Operngeschichte, eine Art Doppel-Uraufführung in einem Zeitraum von vier Monaten: Im Dezember 1925 kam an der Berliner Staatsoper Alban Bergs «Wozzeck» heraus, die grandiose Vertonung des grandiosen Büchner-Dramas; im April 1926 brachte das Stadttheater Bremen eine Opernfassung desselben Stoffes von seinem damaligen Generalmusikdirektor...
Hier der Stolz der Blaublüter, derer von Sachsen-Coburg, dort der Stolz der mittelhessischen Bürgerschaft, die ihren Musentempel einst selbst finanzierte: Weiter auseinander können Gründungsakte und Tradition kaum liegen. Viel Selbstbewusstsein tanken Coburg und Gießen aus ihrer Vergangenheit, auch weil sie sich heute gegen die Dickschiffe der Szene behaupten...
