Das Unbehagen

Leipzig: Prokofjew: Die Liebe zu den drei Orangen

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Das Theater beginnt schon vor dem Theater. Noch ist kein Ton erklungen, geht es schon hoch her auf der Bühne der Leipziger Oper, wo sich, in ziemlich getreuer Abbildung, der Zuschauerraum der Leipziger Oper befindet. Ein buntes Völkchen strömt, befeuert vom Prinzipal der für diesen Abend engagierten Theatertruppe (mit Verve und Witz: der Schauspieler Friedhelm Eberle), zu den Türen hinein, tummelt und sammelt sich, drängt vor und zurück, sucht den passenden Sitz, die richtige Façon. Und eben auch das bestmögliche Theater.

Sergej Prokofjew wollte es so: Die Tragischen, die Lyrischen, die Lächerlichen, die Komischen, sie alle dürfen hier ihr Recht formulieren auf die Kunst, die ihnen vorschwebt.

Damit fängt die Deutungsvielfalt an. Natürlich kann man die 1919 in die Welt gelangte Oper als Lachsalvennummer von Gozzis Gnaden inszenieren. Man kann aber auch, mit dem Theaterrevolutionär Meyerhold, sagen: Es gibt in dieser bizarren Burleske viele Zwischentöne, Misstöne, Untertöne, kurzum: eine politische Seite, die sich hinter dem grotesken Klamauk verbirgt. Wolfgang Engel, bis vor drei Jahren Schauspielchef in Leipzig, schabt diese Fläche des Werks frei. Er tut es behutsam, mit einer ...

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Opernwelt April 2010
Rubrik: Panorama, Seite 43
von Jürgen Otten

Vergriffen
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