
Angela Meade (Alcina) und Elisabeth DeShong (Ruggiero); Foto: Scott Suchman
Das erste Mal
Es ist nicht nur die erste «Alcina» der Washington National Opera – sondern auch ihre erste Händeloper seit «Tamerlano» 2008. In den Staaten kam «Alcina» erst 1960 an: Joan Sutherland trat an der Dallas Opera in einer üppigen, musikalisch traditionellen Zeffirelli-Inszenierung auf. Stilistisch fuhr das Stück an der New York City Opera besser (sowohl 1983 mit Carol Vaness und Raymond Leppard als auch 2003 mit Christine Goerke und Daniel Beckwith), erwähnenswert ist auch die Version der San Francisco Opera von 2002, mit Catherine Naglestad und Roy Goodman.
Einige nordamerikanische Städte kamen 2014 in den Genuss von Harry Bickets «Alcina»-Tour, da führte Joyce DiDonato die barockversierte Truppe an. Bicket stand diesen Sommer auch in Santa Fe am Pult, als Elza van den Heever die Titelpartie sang. Viele Hochschulen nahmen in den letzten 15 Jahren ebenfalls Händel ins Programm; gelegentlich halfen dabei Spezialisten wie William Christie oder Nicholas McGegan aus. Am Curtis Institute gab Heidi Melton 2005 eine beeindruckende Zauberin.
Klugerweise nutzt man an der WNO trotz moderner Instrumente die kleinere Eisenhower-Bühne für das Stück. Neil Patels schlichte, mondbeschienene Kulissen ...
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Opernwelt Januar 2018
Rubrik: Panorama, Seite 46
von David Shengold
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