Franz Mazura als Shakespeares Lear in Stuttgart (1992); Foto: OW Archiv
Altersfrisch
Das macht ihm vermutlich keiner nach – sowohl in Shakespeares Tragödie als auch in der «Lear»-Oper von Aribert Reimann den gebrochenen König zu verkörpern. Für Franz Mazura war das kein Problem. Seit über 60 Jahren ist der schauspielbegeisterte Bassbariton auf allen Brettern dieser Welt zu Hause. Und solange Körper
und Stimme mitspielen, wird Mazura auch weiterhin Pläne schmieden.
Ein Gespräch über die Anfänge in Kassel und Mannheim, Erfahrungen in Salzburg und Bayreuth, Erinnerungen an Karl Böhm und Pierre Boulez, Götz Friedrich und Patrice Chéreau – und das Glück, vom Schicksal mit einer kerngesunden Physis beschenkt worden zu sein
Herr Mazura, Sie sind jetzt 93, stehen mehr als 60 Jahre auf der Bühne: Macht’s noch Spaß?
Ja, sonst hätte ich ja nicht im April in Hannover Premiere gehabt, bei der Uraufführung von Giorgio Battistellis Oper «Lot».
Sie haben relativ spät angefangen, Gesang zu studieren, mit 25 ...
(unterbricht) Ich habe nie altersmäßig gedacht, mein ganzes Leben nicht.
Im Hinblick auf Ihre Alterskarriere kann man das bestimmt sagen. Es gibt einen Grund für Ihren späten Start als Sänger.
Ja, den Krieg. Ich habe Maschinenbau studiert und bin 1942 eingezogen worden, ...
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Opernwelt Jahrbuch 2017
Rubrik: Franz Mazura, Seite 66
von Götz Thieme
Die Klage über den Niedergang dramatischer Stimmen ist nicht neu, so wenig wie das Hohe Lied auf die Heroinen und Heroen der Vergangenheit. Eine Birgit Nilsson, ein Jon Vickers und ihresgleichen sind offenbar heute weit und breit nicht in Sicht. Dafür umso mehr Sänger, die – aus eigenem Antrieb oder vom Betrieb gedrängt – Raubbau am eigenen Material treiben....
Verwirrung der Gefühle. Auf Venedigs Stegen und Brücken folgt Gustav von Aschenbach Tadzio und seiner Familie auf dem Weg durch die labyrinthische Serenissima, schaut dem Jüngling mit den langen Beinen nach, dem er, über sich selbst verwundert, verfallen ist – jedenfalls in Demis Volpis Stuttgarter Inszenierung von Benjamin Brittens «Death in Venice». Matthias...
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