Polarlichter am Stadthimmel

„Borealis“ von Dan Acher verschafft den (Stadt-)Menschen ein Erlebnis, das Poesie in den Alltag bringt und unser Verhältnis zur Natur hinterfragt. Die Laserinstallation ist eine Artverwandte des Mapping, doch in Wahrheit eher dessen Umkehrung

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Dan Acher (französische Aussprache: Aschär) ist ein Artivist. Einer also, dessen künstlerisches Schaffen stets einer politisch-gesellschaftlichen Fragestellung entspringt. Diesen Anspruch teilt er mit einer ganzen Reihe bekannter engagierter Persönlichkeiten in der Kunst, u. a. Banksy, Olafur Eliasson oder Tomás Saraceno. Achers Heimat ist Genf. Er mag die Stadt, aber sie ist, wie alle urbanen Orte, heute von vielen impliziten Regeln und Zwängen geprägt, die Poesie und Kommunikation be- oder sogar verhindern.

Der Urbanismus unserer Zeit, etwa ab der 1980er-Jahre – laut Acher aber bereits seit über einem Jahrhundert – ist funktionell orientiert und verweigert der Bevölkerung Räume zum Verweilen oder für gemeinsame Erlebnisse. Letztere stellt er deshalb in den Mittelpunkt seiner Projekte. „Ich arbeite an der Idee einer Stadt, in der ich gerne leben würde“, sagt er. Sein Produktionsbüro heißt dementsprechend: Happy City Lab. Da laufen die Fäden seiner Initiativen zusammen. Und die sind äußerst verschiedenartig. „Bei mir gibt es High-Tech und Low-Tech“, sagt er.

In der interaktiven Installation „Secrets“ – zum ersten Mal im Februar 2022 in Rennes gezeigt – bietet er den ...

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BTR 4 2022
Rubrik: Produktionen, Seite 36
von Thomas Hahn

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