Stationenballett bildender Künste

Zum 80. Geburtstag von Rebecca Horn widmet ihr das Haus der Kunst in München bis zum 13. Oktober eine Retrospektive: Die Kuratorinnen Jana Baumann und Radia Soukni fassen die sechs Jahrzehnte künstlerischen Schaffens unter dem Aspekt der Choreografie im Raum ebenso einfühlsam wie eindrucksvoll zusammen

Bühnentechnische Rundschau - Logo

Rebecca Horn: Eine extravagante Persönlichkeit und Ikone der internationalen Kunstszene, die sie selbst immer wieder angestoßen und mitgeprägt hat. Wie kann man einem so umfangreichen Œuvre wie dem ihren, das Zeichnungen, Gedichte, Bücher, Skulpturen, Installationen, Performances und Filme umfasst, gerecht werden? Der Schlüssel für das Verständnis, sagt die Kuratorin Jana Baumann, sei für sie ein Schwarz-Weiß-Foto gewesen.

Es zeigt einen Teenager in einem schlichten dunklen Trikot und hellen Spitzenschuhen an der Ballettstange, die Haare zum Pferdeschwanz gebunden.

Die Tänzerin hat die Augen gesenkt in der Konzentration auf die Körperspannung, ein Bein nach oben gestreckt, die Arme über dem Kopf gefaltet: Ein anmutiges Bild der Versenkung in sich und die Kunst. Das Bild ist Teil einer Collage, die Horn 1977 in New York angefertigt hat: „In this room in comfortable isolation you will start to dance […]“. Sie beschreibt anschaulich, wie das Mädchen zu tanzen beginnt: „Zuerst mit deinen Zehenspitzen […] bis hin zu den Haarspitzen, die sich in den Spiegeln bis ins Unendliche vervielfältigen.“ Es klingen die Leitmotive an, die sich durch die Ausstellung ziehen. Die Ostgalerie des Hauses ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent der Bühnentechnischen Rundschau? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Bühnentechnische-Rundschau-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Bühnentechnische Rundschau

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

BTR 4 2024
Rubrik: Tagungen und Ausstellungen, Seite 73
von Eva Maria Fischer

Weitere Beiträge
Nachgefragt: Samuel Zinnecker

BTR: Samuel Zinnecker, wie sind Sie zum Theater Stralsund gekommen?
Ich bin in Stralsund geboren und aufgewachsen. Lange Zeit wusste ich nicht genau, was ich nach der Schule machen soll. Das war selbst nach dem Abi noch so. Ich habe aber, seitdem ich klein bin, schon Musik gemacht (zuerst Tasteninstrumente und später Schlagzeug) und wollte eigentlich mal Musik...

Nicht vergessen

Angesichts der gegenwärtigen politischen Situation in Deutschland, Europa, Israel und im Gaza-Streifen sollte innegehalten und sich die Frage gestellt werden, warum können – trotz der Erfahrungen in unserer Vergangenheit – die rechten Kräfte wieder an Macht gewinnen? Antisemitismus, Antiziganismus, Islam- und Fremdenfeindlichkeit sind wieder an der Tagesordnung,...

Endloses Schwarz

Wayne McGregor verkörpert eine eher klassische Schule des aktuellen Tanzes, mit viel Dynamik und einer gelebten Verbindung zum Ballett. Als Gastchoreograf ist er immer wieder mit illustren Ensembles im Geschäft, von der Pariser Opéra bis zur Mailänder Scala, während er als Haus-Choreograf fest mit dem Londoner Royal Ballet verbunden ist. Und gerade wurde dem...