Neues Leben für einzigartige Halle

Über 20 Jahre lang war die Hyparschale in Magdeburg mit ihrer freitragenden Dachfläche von 48 mal 48 Meter dem Verfall preisgegeben. Entstanden war sie 1969 – nach Plänen von Ulrich Müther, der zahlreiche Bauwerke ähnlicher Art in der DDR geschaffen hat. Sozusagen in letzter Minute entschloss sich die Stadt 2017 zur Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes, jetzt wurde es im Juni feierlich wiedereröffnet

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Auf dem Stadtplan ist die „Hyparschale“ trotz langem Leerstand verzeichnet, und auch der Taxifahrer von Mitte 60 weiß gleich Bescheid. Ob er früher mal dort gewesen sei? „Klar doch“, meint er, „mein Vater war Vogelzüchter, und die hatten jedes Jahr ihre Treffen dort.“ Auch größere Feiern oder Konzerte hätten dort öfter stattgefunden, bis der außergewöhnliche Bau Ende der 1990er-Jahre geschlossen wurde und seitdem dem Verfall preisgegeben war.

Der Weg dorthin führt über die Elbe zum Stadtpark Rotehorn, vorbei an der eingerüsteten Stadthalle von 1927 und dem 60 m hohen Albinmüller-Turm aus der gleichen Zeit. Die Hyparschale befindet sich in direkter Nachbarschaft zu diesen Bauten der sogenannten Magdeburger Moderne. „In der Zeit der Weimarer Republik stellte sich die heutige Landeshauptstadt früher und konsequenter als andere Städte unter dem Vorzeichen der Moderne neu auf und sorgte damit für große Aufmerksamkeit. Unter der Leitung des Oberbürgermeisters Hermann Beims wurde Magdeburg von 1919 bis 1931 durch Neuerungen zu einer Reformstadt, in der sich die Moderne in vielerlei Hinsicht entfalten konnte. Geprägt waren diese Jahre in Magdeburg vom Aufbruch, von Veränderungen, von neuem ...

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BTR 4 2024
Rubrik: Bau und Betrieb, Seite 34
von Karin Winkelsesser

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