„Der kreative Prozess ist intensiver“
Melencolia I“ (Die Melancholie), ein Kupferstich von Albrecht Dürer, gilt als das meistkommentierte Werk der Kunstgeschichte, erfährt man bei der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, zu deren Sammlung das Bild gehört. Der Stich sei bis heute nicht umfassend gedeutet, denn die Symbolik vieler der abgebildeten Gegenstände, u. a. ein Polyeder, sei rätselhaft. Dennoch wird „Melencolia I“ als ein geistiges Selbstporträt des nach Erkenntnis strebenden Künstlers interpretiert. Der Gemütszustand der Melancholie wurde in verschiedenen Zeiten und Kulturen sehr unterschiedlich aufgefasst.
„Sie galt als körperliche Krankheit wie auch Moment der Kontemplation, als Möglichkeit der Überwindung irdischer Leiden und als Schwester der Genialität“, erläutert die Komponistin Brigitta Muntendorf, der Dürers Werk als Basis für ihr experimentelles Musiktheater diente. „Albrecht Dürers rätselhafter Polyeder im ebenso rätselhaften Bild ‚Melencolia I‘ ist zu einem Sinnbild für diese Widersprüche und das Unlösbare inmitten menschlicher Sehnsucht nach Erlösung geworden. Die Uraufführung ‚Melencolia‘ erkundet diese Gegensätze musikalisch.“ Mit „Melencolia“ inszeniert die Künstlerin „eine Oper als Raum gewordener ...
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BTR 4 2024
Rubrik: Foyer, Seite 4
von Iris Abel
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