„Ein positiver Ideenkonflikt“
Es ist über acht Meter hoch, das Haus, in dem Frank Castorfs Inszenierung von Georg Büchners Revolutionsstück „Dantons Tod“ am Staatsschauspiel Dresden spielt. Im unteren Stockwerk hat es zwei Zimmer. Ein Gaststättenraum nach dem Vorbild eines geschichtsträchtigen Pariser Bistros. Daneben eine üppig bestückte Waffenkammer, die gleich darauf hindeutet, dass die große Weltveränderung blutig enden wird.
Eine seitlich am Gebäude angebrachte Treppe führt in das Obergeschoss, das aus einer Dachterrasse und einem weiteren Zimmer besteht, einer Gefängniszelle mit Doppelstockbett, Klo und Waschbecken. Wenn man schon einmal ein Bühnenbild von Aleksandar Denić gesehen hat, überrascht weder die Dimension des Gesamtbühnenbilds noch die penible Ausgestaltung im Inneren des Hauses.
Ideale Mischung aus Film, Theater, Kunst
Denić kreiert seit 15 Jahren die Bühnenbilder für Frank Castorf sowohl im Schauspiel als auch in der Oper. 45 Produktionen verbinden die beiden Künstler. Viele seiner Bühnen haben eine zentrale Skulptur mit einem Labyrinth aus versteckten Räumen im Inneren und beleuchteten Schildern und Anzeigen an der Außenseite, die in verschiedene Welten deuten. Die visuellen Embleme sieht ...
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BTR Ausgabe 3 2025
Rubrik: Produktionen, Seite 22
von Sophie Diesselhorst
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Grammatik der Bühne
Eine Gespenster-Geschichte
von Karl Kneidl
270 Seiten, durchgehend farb. Abb., gebunden. ISBN 978-3-205-22035-0
Böhlau Verlag, Wien 2025 EUR 45,00
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