Design in vier Akten

Vor 150 Jahren wurde das Kunstgewerbe-Museum, heute GRASSI Museum für Angewandte Kunst, in Leipzig gegründet. Ein Grund, die umfangreichen und einzigartigen Sammlungen im Haus zu feiern, u. a. mit der Ausstellung „A Chair and You“ (bis 6. Oktober). Dafür hat der Regisseur, Lichtdesigner und Bühnenbildner Robert Wilson rund 140 außergewöhnliche Objekte einer Sammlung von Stühlen effektvoll in Szene gesetzt

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Vor 150 Jahren wurde das GRASSI Museum für Angewandte Kunst (MAK) in Leipzig eröffnet. Heutzutage bildet es zusammen mit dem Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig und dem Museum für Völkerkunde das Museumsquartier Grassimuseum. Das MAK nimmt sein Jubiläum zum Anlass, sich mit einem Themenjahr zu feiern und seinem Publikum ein abwechslungsreiches Programm aus Ausstellungen, Projekten und Veranstaltungen zu bieten. Zu den drei Sonderausstellungen gehört neben „Zukünfte. Materialien und Design von morgen“ und „Danke. Merci. Grazie. Hertelik Dank.

“ auch die Schau „A Chair and You“. In ihr werden außergewöhnliche Stuhlobjekte aus einer Sammlung von Thierry Barbier-Mueller präsentiert, die insgesamt mehr als 650 Stühle umfasst – inszeniert von Robert Wilson (siehe Kasten Seite 16). Beim Wandeln durch die Räume bewegt man sich zugleich durch Designgeschichte von den 1960er-Jahren bis heute, und erlebt die Arbeiten von mehr als 100 Künstlern und Künstlerinnen sowie Architektinnen und Architekten.

Zwischen Kunst, Design und Alltag
Ein Stuhl: Er muss funktional sein, uns am Schreibtisch gut stützend durch den langen Arbeitstag tragen, am Esstisch brauchen wir ihn mal praktisch ...

Robert Wilson und Szenografie für Ausstellungen

Robert Wilsons kreative Werke beschränken sich nicht auf die Bühne. In der Vergangenheit entwarf er verschiedene Ausstellungsszenografien: 2018 kuratierte und gestaltete er eine große Retrospektive über Max Ernst in Brühl. 2013 kuratierte und gestaltete er am Louvre in Paris zwei Ausstellungen. Seine internationalen Projekte führten ihn in den frühen 2000ern u. a. nach New York, zur Hamburger Kunsthalle, ins ZKM (Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe), zum Onassis Cultural Center in Athen und ins Barbier-Mueller Museum in Genf.

Die Sammlung Thierry Barbier-Mueller Der Stuhl verkörpert eine spannende Schnittstelle zwischen Ästhetik und Nutzen, eine Form mit unendlichen Möglichkeiten. In den 1990er-Jahren war Thierry Barbier-Mueller (1960–2023) fasziniert von der Kreativität, der Frische und der großartigen Spontanität von Designern wie Ron Arad oder Tom Dixon. Durch zahlreiche Entdeckungen und Begegnungen erwarb er stetig neue Objekte, bis schließlich eine Sammlung mit mehr als 650 Stühlen aus der Zeit der 1960er-Jahre bis heute entstanden ist. Die Sammlung, die etwa zu zwei Dritteln aus Einzelstücken, Prototypen oder Werken aus ...

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BTR 4 2024
Rubrik: Tagungen und Ausstellungen, Seite 67
von Iris Abel

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