Das Leid mit der Latenz
Es ist der 20. März, zuletzt haben sich die Ereignisse überschlagen. Das Gros der europäischen Länder hat das öffentliche Leben schon heruntergefahren, in Großbritannien rechnen wir stündlich mit der entsprechenden Meldung. Da bringt das Philharmonische Orchester Rotterdam einen der ersten Lockdown-Clips unserer Branche heraus: Beethovens Neunte. Als der Kontrabass das bekannte Thema anstimmt, schnürt uns die Wohnzimmereinsamkeit des Musikers die Kehle zu.
Als dann dank Split Screen neben ihm die Celli erscheinen, weinen wir ein bisschen: Auch einsam kann man zusammenkommen! Der kurze Streifen ist ganz einfach gestrickt. Trotzdem berührt er noch heute, überzeugt in Klangqualität und Bildregie, wirkt frisch, natürlich, zutiefst persönlich. Er sagt: Wir sind noch da, vergesst uns nicht. Er macht Hoffnung auf Lösungen.
Deshalb stehen wir ein paar Tage später im Wohnzimmer und streiten uns über den Aufbau unseres „Filmsets“. Wir nehmen an einer „Abendlied“-Aktion des WDR Rundfunkchors teil. Wie im Clip der Rotterdamer sollen individuell vorproduzierte Videos zusammengeschnitten werden. Chorchef in spe Nicolas Fink hat mit der Notensatz-Software „Sibelius“ MIDI-Dateien mit Click ...
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BTR Ausgabe 3 2020
Rubrik: Thema: Kultur digital, Seite 28
von Wiebke Roloff Halsey
The talk with Andrew Schneider took place at the midst of March, at the day when all theatres and other institutions were closed. The premiere of „remains“ had taken place at the last evening before the shutdown. We met in the historical Berlin-Mitte, from one day to the other a very quiet place quiet place, at the home of Sasha Waltz& Guests. The correspondence...
Szenografie
Das Kompendium zur vernetzten Gestaltungsdisziplin
von Petra Kiedaisch, Sabine Marinescu, Janina Poesch (Hrsg.)
325 Seiten, 550 Abbildungen,
23 × 31 cm, Hardcover mit Prägung und Lesebändchen
ISBN 978-3-89986-285-0
av edition und PLOT, Stuttgart 2020
EUR 98,00
Szenografie hat sich als Disziplin längst etabliert und ausdifferenziert – sei es...
Mit der Fotomontage von Dürers „Rhinocerus“, bei der das Tier ein Theater im Bauch hat und die den Titel „zu groß, zu teuer, zu kompliziert, immer hungrig“ trägt, leitete der Architekt Prof. Jörg Friedrich auf dem Kongress von Opera Europa in Straßburg im Oktober 2019 eine lebhafte Diskussionsrunde über die Öffnung von Opernhäusern und Theatern ein (BTR 06 | 2019)....