Bauprobe in Mixed Reality

Durch den Shutdown im Frühling 2020 konnten Bauproben für das geplante Stück „Der brave Soldat Schwejk“ am Landestheater Linz nicht stattfinden. Der Bühnenbildner Fabian Liszt und das Mixed-Reality-Studio Artefact aus Wien wussten sich dennoch zu helfen. Sie gestalteten in nur drei Wochen eine digitale Alternative. So konnten die Bauproben doch stattfinden, der Lockdown hat auch hier die Umsetzung digitaler Experimente beschleunigt.

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Im Nachhinein könnte man es prophetisch nennen. In Wahrheit waren die Gründe eher praktisch: Als der Wiener Fabian Liszt im Spätwinter das Bühnenbild für das kommende Stück „Der brave Soldat Schwejk“ im Landestheater Linz konzipiert, ist Covid-19 noch nicht wirklich ein Thema. Trotzdem spielt er schon damals mit dem Gedanken, das Setting für die bevorstehende Bauprobe im Mai im Landestheater Linz zunächst digital zu realisieren: „Je komplexer das Bühnenbild, desto herausfordernder ist die Abstimmung bei der Bauprobe im Team.

Ich denke mir schon lange, dass das doch irgendwie besser gehen muss.“

Was Liszt hier genau vorschwebt, bespricht er mit seinen Bürokollegen Bence Pap und Dieter Fellner. Pap und Fellner sind Architekten. Gemeinsam mit zwei weiteren Architekten gründeten sie 2019 die Artefact Mixed Reality Studio GmbH, die sich zufällig mit dem Bühnenbildner Liszt im selben Bürogebäude in Wien eingemietet hatte. Was das vierköpfige Team von Artefact baut, hat aber weder Wände noch Türen: Die Architekten entwerfen digitale Erlebnisse mithilfe von Mixed Reality (MR) und beleben damit gezielt den physischen Raum. Wer beispielsweise die Kamera seines Smartphones auf das Wiener ...

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BTR Ausgabe 5 2020
Rubrik: Thema: Bau & Betrieb, Seite 66
von Aleksandra Nagele

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