Wokeness läuft am besten

In seiner Interimsintendanz am Schauspielhaus Zürich hat Ulrich Khuon das liberale Bürgertum zurückgewonnen

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Noch ein Sprint zum Schluss. Ulrich Khuon kennt die Langstrecke, dreizehn Jahre Konstanz, sieben in Hannover, neun am Thalia und 14 am DT – da lief quasi schon die Verabschiedungsfeier in den Ruhestand, als die Mail aus Zürich eintraf. Nochmal ganz was Neues: ein Jahr, keine zweite Chance, kein Turnaround in der dritten Spielzeit. Es sei wie «die Eigernordwand durchsteigen an einem Tag», findet Khuon im Rückblick. Notwendig wurde das Interimsjahr für Zürich, um Zeit zu gewinnen, nachdem die Verträge mit Nicolas Stemann und Benjamin von Blomberg sehr spät nicht verlängert wurden.

Im Herbst beginnt am Schauspielhaus die reguläre Intendanz von Pınar Karabulut und Rafael Sánchez.

Er wolle in erster Linie Brücken bauen, hat Ulrich Khuon oft betont. Es war Geschirr zerschlagen am Schauspielhaus (siehe TH 3/23 und 7/24). Die Hoffnung des Verwaltungsrats lag darin, dass er die Situation zu beruhigen, dabei das Erreichte zu konsolidieren, die neugewonnenen jüngeren und diverseren Publikumsschichten zu halten und verlorene Abonnent:innen zurückzugewinnen vermöge. Ein Drittel mehr Zuschauende, also 30.000 plus, war das angepeilte Ziel. «Das werden wir gerade so schaffen», meint Ulrich Khuon ...

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Theater heute Juli 2025
Rubrik: Bilanzen, Seite 50
von Andreas Klaeui

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