Wenn die Ruth gut tut
Ihre Erfolge auf Konzert- und Varietébühnen in den Jahren vom Ende der Inflation bis 1933 waren ähnlich groß wie die der Comedian Harmonists. Ihren Nachruhm im Theater und Film sowie auf Tonträgern verdanken letztere den Recherchen und Sendungen von Eberhard Fechner.
Die späte Wiederentdeckung von Deutschlands bis 1933 beliebtester Jazzband, den Weintraubs Syncopators, die nach der Machtübernahme der Nazis nicht mehr auftreten durfte und unter den erschwerten Exilbedingungen in Europa, in der Sowjetunion und in Japan ihre Karriere fortzusetzen versuchte, schließlich in Australien eine Art neue Heimat fand, von der dortigen Musikergewerkschaft aber befehdet und politisch denunziert wurde – ihre Wiederentdeckung ermöglicht nun die umfassende Monographie von Albrecht Dümling, einem unermüdlichen Forscher der von den Nazis verdrängten Musik.
Schlager wie «Ich küsse Ihre Hand, Madame …» oder der Foxtrott «Ich steh mit Ruth gut, weil meine Ruth tut, das, was mir gut tut», die die Plattenfirma Electrola ab 1928 in den Handel brachte, sind gesuchte Raritäten auf Flohmärkten. Einem breiteren Publikum bekannt war die Band durch ihre Bühnenauftritte in Inszenierungen Karl Heinz Martins und ...
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Theater heute Februar 2025
Rubrik: Magazin, Seite 70
von Klaus Völker
Der «Camino Real» ist für Lavinia Nowak ein weiter Weg in die Freiheit. Am Wiener Volkstheater vermengt die Regisseurin Anna-Sophie Mahler etliche Ensemblemitglieder mit der bekannten US-Band Calexico auf der Bühne zu einer recht konzertanten Inszenierung von Tennessee Williams’ seltsamstem Stück.
Sich neben solchen popmusikalischen Schwergewichten zu profilieren,...
«Dass die Miliz sich einschifft nach Batavia, den eingebornen Kön’gen dort (...) Raub zum Heil der Haager Krämer abzujagen.»
Diesen Satz von Kleist muss man verstanden haben, will man Philipp Preuss’ Inszenierung des «Zerbrochnen Krugs» im Theater an der Ruhr verstehen. Aber er kommt erst ganz am Schluss. Also rätselt man herum, warum in der altbekannten Geschichte...
Es muss sich anfühlen wie eine ganze Reihe von Nackenschlägen, die Ca -rena Schlewitt im Herbst einstecken musste. Der Intendantin von HELLE-RAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, mit dem wunderbaren Festspielhaus am Rande Dresdens, einer der Leuchttürme der Freien Szene in Sachsen, ja, in Ostdeutschland, geht im nächsten Jahr möglicherweise das Geld aus....
