Verstrickt mit der ganzen Welt

Das Zürcher Theater Spektakel zeigt in diesem Jahr mit Werken aus Libanon, Ruanda und Chile besonders eindrücklich, wie alles mit allem zusammenhängt

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Die ruandische Künstlerin Dorothée Munyaneza gießt die ganze Philosophie des Zürcher Theater Spektakels in zwei Sätze, wenn sie als Antrieb für ihre Arbeit die Fragen nennt: «Wie verbinden wir uns mit anderen Menschen, Kulturen, Geschichten und Erfahrungen? Wie öffnen wir uns für alternative Erzählungen?» Das Festival auf der Landiwiese am See stellt sein ganzes Programm im Hinblick auf diese Fragen zusammen, die Munyaneza im Online-Magazin des Festivals äußert.

Natürlich gibt es auch in diesem Sommer wieder Volksfest am und Schwimmen im See, Restaurants, Bars und frei zugängliche Kunst für große und vor allem kleine Zuschauer:innen auf den Freiluftbühnen. Daneben aber lockt ein umfassendes Programm in die geschlossenen Häuser, für das Einladungen in die ganze Welt hinausgingen. Viele Truppen machen auf der Tournee über den europäischen Kontinent einen Zusatzstopp am Zürisee, Miet Warlop etwa, William Kentridge, Philippe Quesne, Boris Charmatz oder Ali Chahrour.

Chahrour etwa widmet sich in «When I saw the Sea» den Migrant:innen, die rechtlos in libanesischen Privathaushalten arbeiten; viele 24 Stunden am Tag eingesperrt. Als im letzten Jahr israelische Bomben auf Beirut fielen, ...

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Theater heute Oktober 2025
Rubrik: Festivals, Seite 14
von Valeria Heintges

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