Im Dschungel von Falsch und Richtig

Das Theater der Zukunft braucht neue Schauspieler, und die brauchen eine andere Ausbildung. Ein Gespräch mit den Schauspielschulleitern Marion Tiedtke und Michael Börgerding, dem Regisseur und Intendanten Thomas Ostermeier und dem Agenten Bernhard Hoestermann

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Theater heute Das Theater und das Berufsbild des Schauspielers haben sich in den letzten Jahren verändert. Über diese Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die Ausbildung wollen wir sprechen. Sie, Marion Tiedtke, fangen jetzt als Leiterin der Schauspielschule in Frankfurt an, Mi­chael Börgerding leitet seit 2005 die Theaterakade­mie in Hamburg, Bernhard Hoestermann vermittelt frisch ausgebildete Schauspieler als Agent, und Thomas Ostermeier ist als Intendant der Schau­bühne nicht nur so etwas wie ein Endabnehmer, er unterrichtet auch an der Berliner Ernst-Busch-Schule.

Marion Tiedtke, Sie wollen die Schauspielausbildung neu erfinden. Warum und wie?

Marion Tiedtke Neu erfinden ist sicher zu hoch ge­griffen, aber wir stehen in den Hochschulen alle vor der Herausforderung, Bachelor- und Master-Abschlüsse einrichten zu müssen und dafür neue Studienordnungen anzulegen. Das ist ein Anlass darüber nachzudenken, ob die alten Modelle noch stimmen. Ich habe oft den Eindruck, dass sich die Praxis in den Theatern und die Ausbildung viel zu wenig verbinden. Dabei hängt es von den Fächern, den Formen des Spielens, also den Kenntnissen, die wir vermitteln, ab, wie sich das Theater entwickeln ...

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Theater heute Oktober 2007
Rubrik: Flexible Schauspieler, Seite 4
von Eva Behrendt, Barbara Burckhardt, Franz Wille

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