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Auch die Theaterlandschaft steht in Hongkong unter autoritärem Druck

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Es ist fast unmöglich, ‹100% Hongkong› im Jahr 2021 mit der Produktion zu vergleichen, die 2019 hätte stattfinden können», schreibt die in Hongkong lebende, französischamerikanische Kritikerin Molly Grogan im «Zolima Citymag». «Aber eine einzige Statistik bringt die tiefgreifende Veränderung von Hongkong in diesen zwei Jahren zum Ausdruck: von den 100 Personen, die 2019 gecastet wurden, standen im Jahr 2021 50 nicht mehr für die Show zur Verfügung: aus einer Vielzahl von Gründen, die mit der Pandemie, mit Emigration oder persönlichen Verpflichtungen zusammenhängen.

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Dass «100% Hongkong» – Rimini Protokolls international tourendes Städteporträt, das die Meinungsvielfalt von 100 lokal gecasteten Bewohner:innen auf die Bühne bringt – im Dezember 2019 kurz vor der Premie -re noch verschoben werden musste, war den Massenprotesten geschuldet, die die Erreichbarkeit der Spielstätte Freespace im riesigen West Kowloon Cultural District für die Beteiligten ebenso wie für das Publikum gefährdeten. Bereits seit Juni waren Millionen von Bürger:innen in Hongkong auf die Straßen gegangen, um gegen das geplante Auslieferungsgesetz zu protestieren, das der autoritären Zentralregierung in Peking ...

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Theater heute Oktober 2025
Rubrik: International, Seite 46
von Anja Quickert

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