André Schmitz bleibt Antworten zum Berliner Theater schuldig
Eigentlich ein Routinetermin. Seit fast zwei Monaten war ein Interview zur Situation der Berliner Theater mit Kulturstaatssekretär Schmitz vereinbart, der für den nebenberuflichen Kultursenator und Regierenden Bürgermeister Wowereit seit mehr als fünf Jahren hauptamtlich den Kulturkarren der Hauptstadt zieht.
Inzwischen hatten sich einige hakelige Themen angesammelt: Die fragwürdige Vergabepraxis des Hauptstadtkulturfonds, die wortreichen Klagen der Berliner Theaterleiter über mangelnde Zuschüsse, der Weggang erfolgreicher Intendanten wie Armin Petras, Shermin Langhoff oder Matthias Lilienthal; die nochmalige Vertragsverlängerung des seit 20 Jahren amtierenden Volksbühnen-Chefs Frank Castorf bis ins Rentenalter; oder die routinemäßigen Selbstverlängerungen eines Claus Peymann, der sich als geschäftsführender Gesellschafter des BE seine Verträge selbst ausstellt.
Aber darf man einem Kulturpolitiker in unseren schweren Zeiten überhaupt kritische Fragen stellen? Muss man ihnen nicht 24 Stunden am Tag dankbar sein, dass sie sich todesmutig vor die Kämmerer und Finanzsenatoren werfen und deren gierigen Händen die zwei, drei Haushaltsprozent entreißen, von denen unsere Theater, Museen, ...
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Theater heute Mai 2012
Rubrik: Magazin, Seite 71
von Franz Wille
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