Zukunft ist anderswo
Eine Sensation steht gleich am Anfang des Festivals: die erfrischende und fantasievolle neue Arbeit von Marlene Monteiro Freitas. Schon vor zwei Jahren war der von den Kapverden stammenden und in Lissabon lebenden Choreografin und Tänzerin ein erstaunlicher Beitrag zum Kunstenfestival gelungen. Jetzt hat sie sich am Mythos der Bacchen abgearbeitet mit fünf Tänzer*innen (drei Frauen, eine davon sie selber, zwei Herren), fünf Trompetern und drei Musikern.
Mit nichts als Notenständern und ihren Körpern demonstrieren sie die Entstehung des Tanzes und der Musik aus Rausch und Körper, oder umgekehrt: Die Entstehung der Körper und des Tanzes aus der Musik versetzen sie in dionysische und apollinische Zustände, zeichnen in erstaunlichen Bildern Körper-Konventionalisierungen, -Disziplinierungen und -Verausgabungen.
Immer wieder falten sich die Tänzer*innen aus der Ekstase in die absurdesten Verrenkungen mit hochgezogenen Knien oder in mechanische Bewegungen, als wären sie zu Maschinen oder elektrischen Puppen geworden, in enger Verflechtung mit der Musik, die auch ein visueller Teil der Choreografie ist. Dabei gelingen immer neue Artikulationen einer eigenen Körpersprache, oft mit ...
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Theater heute Juli 2017
Rubrik: Kunstenfestival Brüssel, Seite 38
von Stefanie Carp
Ein Schauspieler, der in Hollywood in mehreren Serien («The Good Wife», «Gossip Girl») erfolgreich ist, erinnert sich. Er erinnert sich, wie sein Beruf einmal war. Der Schauspieler, er ist bereits im fortgeschrittenen Alter, schreibt dazu ein Theaterstück, in dem sich die Beteiligten einer Theaterproduktion, die vor zehn Jahren relativ erfolglos lief,...
1) In welchem politischen Kontext steht die Angelegenheit?
Einer der Hauptoppositionellen im gegenwärtigen Russland und der einzige Mensch, der Wladimir Putin theoretisch in den bevorstehenden Wahlen Konkurrenz machen könnte, Alexei Anatoljewitsch Nawalny, führt gerade einen Kreuzzug gegen Korruption, genau die, die in den höheren Rängen der Mächtigen Russlands...
Unter Tage wird geschuftet. Nähmaschinen rattern, Zuschneideapparate kreischen, Ventilatoren surren, und aus dem fensterlosen Lagerhintergrund dringen diffuse Dröhn- und Stampfgeräusche. Neonröhren und vergitterte Fernsehbildschirme, über die der tschechische Trickfilm «Der kleine Maulwurf» flackert, spenden fahles Licht, zwischen Tischen und Raumteilern,...
