Wachsweich und intellektuell
Wieder einmal könne dieser Abend nicht für sich stehen und einfach anfangen. Wieder einmal habe das Theater vor den Kunstgenuss die Dramaturgen-Einführung gesetzt. Ohne Einführung laufe im Theater überhaupt nichts mehr, erklärt uns Dramaturg Henning Hartmann, der im beigefarbenen Sakko vor den Eisernen Vorhang im Großen Haus getreten ist.
Für die Uraufführung von «Die römische Octavia» hat er damit sicherlich recht. Denn das Schauspiel Hannover verzichtet mit der «Einführung in ein theatrales Desaster», wie der Abend im Untertitel heißt, gleich ganz auf die Inszenierung des 7.
000 Seiten starken Barock-Romans von Anton Ulrich Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Soeren Voimas Text erzählt lediglich von der Einführung eines verzweifelten Dramaturgen, der trotz Bühnenangst «wieder mal» die Folgen einer kruden Spielplan-Entscheidung vor dem Publikum verteidigen muss.
Viele sind allerdings nicht gekommen. Nur 55 Zuschauer drücken sich verstreut im über 500 Plätze fassenden Großen Haus. Was in der Anfangszeit der Walburg-Ära durchaus der Realität entsprach, hat das Schauspiel Hannover diesmal inszeniert. Da sitzen wir jetzt also mit mehreren Plätzen Abstand zum Sitznachbarn und ...
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Theater heute April 2014
Rubrik: Chronik Hannover Staatsschauspie, Seite 58
von Alexander Kohlmann
Wirklich schön, mal wieder einen Mrozek auf der Bühne zu sehen. Immer noch fabelhaft, mit welch schwarzhumoriger Leichtigkeit der im August vergangenen Jahres verstorbene polnische Dramatiker der verschroben-verlogenen Gesellschaft die Leviten gelesen hat. In «Tango» aus den 60er Jahren trifft es die mehr schlecht als recht situierte bürgerliche Klasse, der Mrozek...
Ich habe ihn das erste Mal kennengelernt, da erschien er als Besucher auf einer Probe am Schauspielhaus Bochum. Er schaute dem Treiben zu, auf einem Stuhl hinter dem Rücken des Regisseurs, hatte eine sehr gesunde Gesichtsfarbe und war ein ungewöhnlich freundlich wirkender junger Mann. In meiner Fantasie wirkt es heute so, als hätte er auf Matthias Hartmanns Probe...
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«die aufgabe einer kritik der gewalt lässt sich als die darstellung ihres verhältnisses zu recht, gerechtigkeit und butter...