Traum und Wirklichkeit

Das Berliner Theatertreffen ist ein Impulsverstärker und Klassiker der Streitkultur. Ein Gespräch mit der neuen TT-Leiterin Yvonne Büdenhölzer und dem neuen Intendanten der Berliner Festspiele, Thomas Oberender

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Franz Wille Neue Besen kehren gut, und man erwartet von ihnen gerne, dass sie alles anders machen. Manchmal gehört dann mehr Mut dazu, Dinge beim Alten zu lassen. Stichwort Theatertreffen: Was ändert sich nicht?

Yvonne Büdenhölzer Beim Alten bleibt das Verfahren: Eine Kritikerjury hat ihre Auswahl der zehn bemerkenswertesten Inszenierungen im deutschsprachigen Raum getroffen – und die sind natürlich neu! Das ist und bleibt das Herzstück des Theatertreffens, das Zentrum des Spielplans.

Drumherum gibt es Plattformen und Formate, die sich mehr oder weniger deutlich verändern – wie der Stückemarkt, das Internationale Forum, das TT-Blog, die Preisverleihungen – und auch Reihen, die ganz neu dazukommen. Was das TT ausmacht, ist die beständige Innovation in der Tradition. Es kann nur überleben, wenn es sich zusammen mit dem Theater erneuert, aber seine Basis bleibt.

FW Das TT wurde 1964 gegründet und hat damals in einer geteilten und stark regionalisierten deutschsprachigen Theaterlandschaft für zwei bis drei Wochen eine Art Theaterhaupt­stadt wiederbelebt, wie es Berlin vor dem Krieg einmal war. Braucht man das heute noch in dieser Weise?

Thomas Oberender Ob das der Kernimpuls war, bin ...

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Theater heute Mai 2012
Rubrik: Theatertreffen Berlin, Seite 34
von Franz Wille

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