Teacher: Alexandre Munz, The Safe Project
Sie haben das «SAFE Project» entwickelt, eine Methode zur Stärkung des Rückgrats. Wie funktioniert das?
Vor 15 Jahren beendete ich meine Karriere als Solotänzer an der Deutschen Oper Berlin, denn mein Körper bestand nur noch aus Schmerz, wie bei vielen meiner Kollegen. Die Lösungen hießen damals: Operieren oder Schmerzmittel auf Lebenszeit. Dann habe ich angefangen, an meinem Körper zu arbeiten und fand heraus, dass rotierende Bewegungen sehr gut gegen meine Schmerzen wirkten.
Ich entwickelte die Hypothese, dass eine Kombination aus Bewegungen des Rückgrats mit rotierenden Bewegungen mich vielleicht heilen könnte. Ich begann, diese neue Art von Training an der Stange zu unterrichten. Dabei bleibt das klassische Ballettvokabular vollkommen erhalten, wird aber mit biomechanischen Methoden unterfüttert – nur wusste ich damals noch nicht, dass es sich um Biomechanik handelt. Das Echo darauf war toll, die Tänzer konnten sich selbst heilen. Dann nahm ich diese Rotationen von der Stange auf den Boden und schuf dort Übungen, die sich nicht mehr an das überlieferte Erbe hielten, das ergab ganz erstaunliche Resultate – chiropraktische Ergebnisse, die Körper rotieren von innen heraus.
Wie ...
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Tanz März 2016
Rubrik: Praxis, Seite 73
von Angela Reinhardt
im april: william shakespeare
Egal, ob «Hamlet», «Othello» oder «Ein Sommernachtstraum»: Shakespeare hat auf der Ballettbühne immer Konjunktur. Umso verwunderlicher, dass sich zum 400. Todestag kein Choreograf von Rang mit dem künstlerischen Erbe des Swan of Avon im Uraufführungs-rahmen auseinandersetzt. Vorstellungen gibt es indes zuhauf, etwa beim Birmingham
Royal...
Adolphe Binder und Aurélie Dupont, designierte Leiterinnen des Wuppertaler Tanztheaters resp. des Pariser Opernballetts (Seite 32 und 24), sind die Ausnahme. Aufs Ganze gesehen, gehört den Frauen bekanntlich weder die Hälfte des Kunsthimmels noch die Hälfte des irdischen Beritts. Quotierungskampagnen haben daran bislang so wenig geändert wie die Entdeckung,...
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