olga esina
In Wien blickt dem Spaziergänger von vielen Plakatwänden eine unerlöste Königin entgegen. Olga Esinas dunkel umschattete Augen wirken in dem genähten und gedrehten Gefunkel und Geglitzer, das sie für ihre jüngste Titelrolle in Michael Corders Produktion «Die Schneekönigin» trägt, wie der so oft zitierte tiefe, unergründliche See. Die eiskalte Schöne, Hans Christian Andersens gleichnamigem Märchen nachgebildet, gebietet Strenge und Kälte. Dahinter aber verbirgt sich anderes, etwas, das noch auf seine künstlerische Erlösung wartet.
Natürliche Schönheit
Bisher kennt Wien Olga Esina vor allem als klassisch-akademische Ballerina, ein Exemplar wie aus dem Bilderbuch – jedenfalls klingt es so, wenn die häufig übermenschliche Maßstäbe anlegende Ballettwelt zunächst einmal Körperlichkeit, Anmut und Prägung durch die Waganowa-Schule in Sankt Petersburg beurteilt. Die russische Pädagogin und Kritikerin Natalia Zozulina meint, dass Esina den Waganowa-Stil aufgesogen hat, vor allem das Gespür für Haltung und Bewegung, für die Schönheit der Form und die Koordination, sowie das «Atmen» der Arme und des Rückens. Profaner äußert sich Esinas Chef, Ballettdirektor Manuel Legris, im Gespräch: «Als ich ...
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Tanz Februar 2016
Rubrik: Menschen, Seite 24
von Andrea Amort
screening
dancing beyond …
Seit 2007 gibt es Eric Gauthier & Dance Company, angesiedelt am Theaterhaus Stuttgart. Das nun für den SWR entstandene Filmporträt des Kanadiers von Elisabeth Hamberger ist ziemlich genau das, was man erwarten darf: Der Gepriesene wird gelobt, von Mauro Bigonzetti, der mit dieser erfolgreichsten freien Kompanie in Deutschland «Alice» probt,...
«Und bevor man noch das Gesehene und die Gedanken synchronisieren konnte, war Kennedy ein Etwas, das auf dem schmierigen Boden lag, und zwei oder drei andere waren mit ihm hinabgesunken. Dazu eine Explosion aus Geschrei und Rufen und die Klagelaute von Mädchen in Miniröcken.» So beschreibt es später ein Augenzeuge, ein wortgewandter Journalist. Dieser Kennedy war...
im märz: die tanzplattform______
Zwölf zeitgenössische Tanzstücke aus deutscher Produktion hat die zwölfte «Tanzplattform Deutschland» von ihrer Jury ermitteln lassen. Zwölf Choreografien, die nicht alleine bleiben, weil im Rhein-Main-Gebiet diesmal zeitgleich ein Showing der regionalen Szene stattfindet. Der Gastgeber, das Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt,...
