Lohn der Angst
Wer sich fragt, wie heute ein Großinquisitor aussehen könnte, vor dem die Könige zittern und in dessen Händen alle Fäden der Macht zusammenlaufen, der erhält von Nicolas Stemann im Deutschen Theater eine schlagende Antwort: kein allgewaltiger Politstrippenzieher, keine Spinne im Netz, keine Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Regenten, Präsidenten der demokratischen oder diktatorischen Art, sondern nur – das Bild im Bild im Bild.
Erst zeigen sich noch zwei freundliche Überwachungs-Grinser auf einer großen Videoprojektion, die das Geschehen von irgendwo aus sicherer Distanz verfolgen, dann verschwindet ihr Screen in einem neuen Bildausschnitt, und bald grüßen im Matrijoschka-Puppen-Videotrick immer neue herbei gezoomte Beobachter, es winken im rasenden Kamerastrudel Kollegen, Freunde, der Regisseur und viele andere mehr. Schillers Alptraum vom totalitären Überwachungsstaat der Inquisition hat sich ins allgegenwärtige öffentliche Auge verwandelt, in die Myriaden der Kameras, Aufzeichnungsgeräte und Monitore, die unser Leben sicherstellen.
Die totale Beobachtungsfreiheit in der Mediendemokratie als moderne Kehrseite der diktatorischen Unfreiheit unter Spaniens Philipp hat durchaus vergleichbare Folgen: Alle Geheimnisse sind ausgelöscht und das Private eine Illusion. Die nicht mehr ganz neue, aber immer noch schlagende Erkenntnis von der Tyrannei der Öffentlichkeit löst, auf «Don Karlos» angewandt, manches Problem: Die verschlungenen Intrigen, Briefwechsel und verdeckten Aktionen sind im schattenlosen Schein von diversen Kameras, circa 200 Scheinwerfern und zahllosen Mikrofonen auf der offenen Bühne (Katrin Nottrodt) neckischer Kinderkram. Mit entsprechenden Auswirkungen auf das handelnde Personal: Ingo Hülsmann gibt den allgewaltigen König Spaniens mit der dröhnenden Jovialität, der spießigen Eifersucht und dem Maßanzug eines eitlen Vorstands, seine Gattin Elisabeth (Katharina Schmalenberg) lässt sich mit dem müden Lächeln der gelangweilten Luxusgattin durch ihre gesellschaftlichen Verpflichtungen führen und bedeutet durch mehr als einen genervten Augenaufschlag, wie lästig dieser verliebte Karlos ist. General Alba (Henning Vogt) steht cool seinen Mann als oberster Bodyguard, und Constanze Beckers Eboli legt sich als großäugige Mätresse der Einfachheit halber gleich im schwarzen Negligé vor. Der spanische Hof ist auch nur ein mittelständisches Familienunternehmen.
Globalisierungskritiker Posa
Im idealistischen Zentrum des Stücks hinterlässt solche Interpretation deutliche Spuren. Alexander Khuon greift sich den Marquis Posa von der verständnisvollen Seite: ein etwas gefallsüchtiger Globalisierungskritiker in Jeans und ordentlichem Polohemd, der beim Sprung in seinen ersten Job gleich auf der Vorstandsassistenten-Etage landet, wo die Phrasen des Gutmenschlichen übergangslos zum neuen Geschäftsanzug passen. Leider vermasselt der überforderte Karrierist schon seinen ersten größeren Deal, was ihn trotz einer lässigen Fitnessstudio-Plauderei mit seinem Chef über die Freiheit das Leben kostet. Freund Karlos (Philipp Hochmair) dagegen hat seiner vergeblichen Liebe wegen dem Weltlichen abgeschworen, hockt als trauriger Brüter mit einer lächerlichen Halskrause in der Ecke, kramt wirr in seinem Jogginganzug nach Briefen und verliert andauernd die Brille, worauf er gar nichts mehr überblickt. Die entschlossen kurzsichtige Lesart vom schusseligen Komiker K. löst alle Probleme des Stücks bis auf eines: Wo liegt eigentlich das Problem, um sich einen Abend lang damit zu beschäftigen?
Stemanns «Don Karlos» sieht ironisch, aber deshalb nicht unbedingt klüger auf Schiller herab und dekliniert dabei die üblichen Standards der munteren Politikverdrossenheit, die auch nicht weiter weiß. Aber wer heute in Schillers Macht- und Staatsapparaten politische Gegenwart sucht, steht in der Tat vor keiner leichten Wahl. Wie sollen sich unsere routiniert demokratischen Verhältnisse nebst allen bekannten Abnutzungsschäden in Schillers eisernen Feudalregimen spiegeln? Entweder macht das eine vor dem anderen keinen großen Unterschied mehr, weil beides nur auf der Drehorgel des Machterhalts leiert – die skeptische Variante –, oder aber der eine wie der andere Politikansatz sind gleichermaßen untauglich: die zynische Alternative. Idealistisches Pathos bräuchte bessere Gründe.Wallensteins Leipziger Lager
In Leipzig lässt man sich von solchen Überlegungen seine Freude an der deutschen Klassik nicht verderben. Auch der Dreißigjährige Krieg geht schließlich einmal zu Ende. In der achten Stunde des Leipziger «Wallenstein» kurz vor Mitternacht finden sich die leicht erschöpften Zuschauertruppen am Fuß des Völkerschlacht-Denkmals ein letztes Mal zusammen. Im Rücken der martialisch beleuchtete wilhelminische Koloss, beliebter Freizeittreff nicht nur rechtsradikaler Jugendlicher, vor sich, auf einem kleinen überdachten Ponton auf der dazugehörigen Wasserfläche, «Wallensteins Lager». Ein paar Dutzend begeisterte Statisten in malerischen Schaffellpelzen, zumeist Lehrlinge des Co-Sponsors BMW, rappen sich schunkelnd durch Schillers Knittelverse, Kapuzinermönch Martin Reik steht am Mischpult und disst, was die Arme hergeben, auf zwei echten Pferden vom «Reiterhof Werner Lukas» wird kaiserliche Botschaft überbracht, und hilfreiche Geister verteilen zusammengefaltete Plastikhauben gegen den anhaltenden Nieselregen. «Das Volk, das hier hauset, hat kein zuhaus», hatte Wallenstein ein paar Stunden zuvor noch dem schwedischen Unterhändler Wrangel gesagt: «Das ist der Auswurf fremder Länder, ist / Der aufgegebene Teil des Volks, dem nichts / Gehöret als die allgemeine Sonne.» Wer immer damit gemeint sein könnte, diese netten jungen Leipziger, die gerade mit ihrer Party der Eltern Herz ergötzen, müssen sich nicht angesprochen fühlen.
Schillers längstes Stück – demnächst auch in Berlin (Peter Stein) und Wien (vielleicht doch Andrea Breth?) geplant – macht viele Worte und lässt sich schnell zusammenfassen. Feldherr Wallenstein, gefürchteter Warlord mit Ambitionen auf die Böhmische Krone, verliert erst die kaiserliche Gnade, dann nach und nach die Gefolgschaft seiner Generäle wie Freunde und schließlich das Leben. Die erhebliche Fallhöhe wird in circa sechseinhalbtausend Knittelversen ausgekostet, gibt auf ihrem Weg in den Abgrund mannigfaltigen Sentenzen-Anlass und folgt einem klaren Handlungsschema. Wer in den Konflikten zwischen Pflicht und Neigung, Treue und Vorteil immer rechtzeitig die Fronten wechselt und pragmatisch auf die eigenen Interessen achtet, kommt einigermaßen glücklich durch. Wer dagegen gerne in die Sterne schaut, sich verliebt oder sonst eine «schöne Seele» ist, nimmt ein garstiges Ende. Heiner Müller, der apokalyptische Materialist, mochte seinen «Wallenstein» sehr: Schillers «dramatisches Gedicht» sei realistisch, befand er, «es schleife den Triumphbogen der Theodizee». Das Leben sei eben ein Dauerkrieg mit allen kapitalistischen Konsequenzen.
Schwere Männer, schwere Mäntel
Regisseur Wolfgang Engel zu Leipzig ist deutlich gütiger gestimmt. Sein Unternehmen hat stadtführungstauglichen Eventcharakter und beginnt in einer malerisch ramponierten Fabrikhalle mit Kunstatelierflair, der «Alten Baumwollspinnerei». Vor bröckelnder Ziegelwand entspinnt sich zunächst der zweite Teil der Trilogie, «Die Piccolomini», wie nur je eine alte Fernsehinszenierung, die am Sonntagnachmittag in einer verblichenen Wiederholung läuft: Links flackert ein traulich Feuer im Kamin, dazu ein paar Teppiche mit Schreibtisch und Stühlen, die im Lager gediegene Wohnzimmeratmosphäre verbreiten. Der Reihe nach erscheinen die Generals: schwere Männer in schweren Mänteln mit schweren Schritten. Gewichtige Worte werden gewechselt, man blickt sich tief ins Auge, schimpft auf den Kaiser und hält noch stark zusammen. Nur der kaisertreue Octavio Piccolomini (Matthias Hummitzsch) wiegt sein welsches Haupt bedenklich und gerät darüber in Streit mit seinem frischverliebten Sohn Max (Aleksandar Radenkovic), dem Wallenstein-Tochter Thekla in hausfraulichem Vorgriff das Hemd aufknöpft. Nach 90 Minuten schwebt Maxens Schlusssatz bedeutungsvoll im Raum: «Und eh der Tag sich neigt, muss sich’s erklären / Ob ich den Freund, ob ich den Vater soll entbehren.»
Der unweigerlich folgende «Wallensteins Tod» findet auf der großen Bühne des Schauspielhauses statt und schwelgt in großer Wort-Oper. Stehen, sitzen, sprechen – bedachtsam durchgestellt. Mal wechselt einer die Position, weil an jenem Pfeiler schon länger keiner mehr lehnte. Wallenstein (Stefan Schießleder) ist nicht der abgeklärte Feldherr nach vielen Jahren Krieg, sondern ein konzentriert grimmig blickender Mittdreißiger, dem der Dreitagebart schmückend im Gesicht steht, der sich sehr gerade hält und den typischen Napoleon-Stirnspitz der frühen Jahre in die Haare frisiert hat. Er verfügt über einigen inneren Druck, liest die vorgelegten Briefe mit Aufmerksamkeit, gibt sich in schwierigen Situationen dekorativ feldherrlich und könnte auch bei Karl May überzeugende Heldenpositur einnehmen. Seine überforderte Gattin (Jana Bauke) blickt vornehmlich geschmerzt und achtet genau, dass ihr keiner auf die Schleppe tritt, Tochter Thekla (Katharina Ley) kommt zupackend entflammt aus dem 19. Jahrhundert wie von Sudermann entlaufen, und die Terzky (Heidi Ecks) trägt zu boutiquenfähiger Kriegerinnen-Couture kämpferisch leidensstarken Gesichtsausdruck frei nach Regine Hildebrandt. Sie blickt allerdings als einzige durch, und Wallenstein geht endlich ein Licht auf, als sie ihm erklärt, wie der Kaiser immer nur an seinen Vorteil gedacht habe: «Ja so hab ich das noch nie gesehn.» Leider zu spät.
Danach Busshuttle zum Denkmal und die unwiderlegbare Einsicht: Alles, was Heiner Müller einst fürchten machte, spielt heute in Leipzig keine Rolle mehr. Eigentlich eine gute Nachricht – falls man diesem Theater trauen will. Aber blindes Vertrauen in falsche Freunde war schon Wallensteins größter Fehler.«Maria Stuart» im Hochsicherheitstrakt
Solche Fehler würden einer Elisabeth I. nie unterlaufen, sonst hätte sie sich nicht 44 Jahre auf einem besonders wackeligen Thron halten können, was unter historischen Verhältnissen mindestens so ein Kunststück war wie George Bushs Coup, nach dem katastrophalen Irak-Feldzug als Präsident wiedergewählt zu werden. An langfristiger Herrschaftsunsicherheit stehen sich jedenfalls ein auf Wiederwahl spekulierender Politiker und eine englische Renaissancekönigin wenig nach, was Regisseur Stephan Kimmig im Hamburger Thalia Theater denn auch nicht umständlich das Heute im Gestern suchen lässt, sondern Schillers Kalender ohne Umschweife 207 Jahre vorstellt.
Die Szene ist ein rasch aufgeschlagener Pavillonkomplex (Katja Haß), der das akuteste Staatsproblem und die um Schadensregulierung besorgten Regierungsstäbe gleichermaßen beherbergt: spartanische weiße Wände in Modulbauweise, ausgestattet mit Neonlampen und Standardkonferenzausstattung – Feldbettcharme mit Feuchtzellenversorgung, jederzeit drehbühnentauglich. Das Problem sitzt in blauer Sträflingsmontur festgeschnallt auf einem martialischen Sicherheitssitzmöbel, vollständig bewegungsunfähig gestellt: Susanne Wolff mit strähnigem Haar, tiefen Augenringen und einem Blick wie 100 Jahre Einzelhaft, die ihr jedoch weder Stimme noch Wut verschlagen hat. Bei dieser Maria Stuart wird nicht einmal der Anschein royaler Vorzugsbehandlung gewahrt, und angesichts möglicher Sicherheitslücken trotz der beschämenden Verhältnisse liegen beim zuständigen Ritter Paulet schon zu Beginn die Nerven blank. Christoph Bantzer rauft sich die schütteren Haare und meint mehr zur eigenen Beruhigung: «Was die Gerechtigkeit gesprochen / furchtbar vor aller Welt wird es die Macht vollziehn.»
Tatsächlich steht noch von einer lebendig begrabenen Maria Stuart manches zu befürchten. Die Katholikin könnte den unterdrückten Glaubensgenossen im Land Anlass zur offenen Revolte geben, und ein paar interessierte Fremdmächte würden sich die Gelegenheit zum Zugriff auf den englischen Thron kaum entgehen lassen. Außerdem ist sie erbrechtlich deutlich höher qualifiziert als die amtierende Herrscherin, die als königlicher Seitensprung nicht gerade im Zenit der Legitimität steht. Elisabeth wiederum könnte die ständige Bedrohung durch die Halbschwester nur mit einem Justizmord aus der Welt schaffen – wenn schon keiner ihrer Earls den schmutzigen Job im Halsumdrehen erledigen mag –, was nicht nur moralisch ein Problem aufwürfe. Denn der kleinste Fehler in der brisanten Gemengelage aus Religion, inneren Kulturkämpfen und außenpolitischer Bedrohung kann zur Katastrophe führen. Gemessen an Elisabeths tagespolitischem Minenfeld ist Guantanamo für Bush ein Klacks.Schweiß der Macht
Entsprechend die Stimmung im Hauptquartier. Das männliche Führungspersonal steht stark unter Strom und ist sich seiner historischen Aufgabe jederzeit bewusst. Wie in jedem Ausnahmezustand gibt es zwei Lager: Peter Jordans Burleigh, ein blass entschlossener Chefcontroller der Macht, führt mit stra tegischer Intelligenz die Kopf-ab-Fraktion, während der moralische Bedenkenträger Shrewsbury von Helmut Mooshammer in zunehmend sarkastische Resignation gebeugt wird. Werner Wölberns Leicester, ein schwitzender Karrierist, den die zehn vergeblichen Jahre an Elisabeths Bettkante feist und verschlagen gemacht haben, laviert zunehmend kopflos zwischen den Lagern und verliert mit jeder neuen Wendung nur immer mehr Boden unter den Füßen.
Zusammengehalten wird der paranoide Führungszirkel von Elisabeths Unentschlossenheit. Die Angst vor dem entscheidenden Fehler steht der First Lady ins weißgekalkte Gesicht gemeißelt, und ihre coole Beherrschung ist ebenso bröckelige Fassade wie der gebügelte Businessdress. Wie es dahin ter aussehen mag, verbirgt Paula Dombrowski mit eiserner Beherrschung, nur zweimal bricht schrille Panik unterm Geschäftsharnisch auf: ein fassungs loses Erstarren, als sie überraschend auf Maria trifft, und beide aus schierer Überforderung in ein böses Beleidigungsduell ausbrechen; das andere Mal, wenn sie vom vollstreckten Todesurteil erfährt und sie sich vor einem hilflosen Bürovorsteher Davison (Christoph Rinke) mit überschnappender Stimme und wirren Ausflüchten doch noch aus der Verant wortung stehlen will. Am Ende muss Burleigh als Bauernopfer herhalten, der darauf kopfschüttelnd, aber im Ergebnis nicht unzufrieden den Politbunker verlässt.
Die übliche erotische Konkurrenz zwischen den beiden königlichen Schwestern fällt unter dem Druck der Situation aus. An Sex oder private Gefühle denkt hier sowieso niemand mehr, und an Maria Stuarts grausamem Ende besteht von Anfang an kein echter Zweifel. Das Drama ist auf einen zwei stündigen Kern des Fintenverlaufs zusammengestrichen, manchmal fließt fast unbemerkt die eine oder andere bekannte Floskel ein. «Wir foltern nicht, hier wird nicht gefoltert», entfährt es Burleigh einmal, und Shrewsbury kontert trocken: «Wir wollen doch den Rechtsstaat nicht in Frage stellen.»
Nur einer denkt über seinen nackten Vorteil hin aus. Daniel Hoevels Mortimer, unterm saloppen Auftreten von verstocktem Sendungsbewusstsein erfüllt, glaubt an seine Konfession und blickt immer ein Augenbrennen zu intensiv auf seine Königin. Als ihn Leicesters letzte Volte an die Wachen ausliefert, schlitzt er sich mit dem Taschenmesser selbst den Hals auf, nicht ohne noch einmal an seinen katholischen Traum zu appellieren: das Come back des Schiller-Jünglings als religiöser Fanatiker mit der Lizenz zum Selbstmord.
Damit hätte Friedrich, der Klassiker, frei durch Stephan Kimmig, nach längerer Pause doch wieder ein politisches Zeitstück geschrieben. «Und wer weiß, was er noch erreicht und ermisst / Denn noch nicht aller Tage Abend ist.»
1998, zum 100. Geburtstag Bertolt Brechts, versammelten sich fünf seiner Schüler in der Akademie der Künste in Berlin, um darüber zu reden, wie sie Brecht und die Weigel kennengelernt hatten. Das Thema hatte Egon Monk vorgeschlagen, er inszenierte und lenkte auch das erstaunlich heitere und erheiternde Gespräch. Angelika Hurwicz, 1948 die stumme Kattrin in der «Courage» und bald auch...
Das Inland Empire ist ein Landstrich in Kalifornien, zwischen Palm Springs im Osten, San Diego County im Süden sowie Los Angeles und Orange County im Westen. Es ist an allen Seiten von Hügeln und Bergen umgeben, und bildet so ein «introvertiertes» Territorium, dessen Bewohner sich aber eine Menge darauf zugutehalten, dass sie in 45 Minuten am Meer und in 45 Minuten in einem Skigebiet...
Man kennt diese Typen. Kaum im Job aufgestiegen, richten sie sich und andere mit zynischer Zerstörungslust und gehörigem Selbst- und Lebensekel – weil sie erkennen, dass sie sich komplett verkauft haben – zu Grunde. Dabei sind sie natürlich nur auf der verzweifelten Suche nach einem Selbst, das in der allgemeinen universalen Käuflichkeit zwangsläufig irgendwo auf der Strecke geblieben...
