Das Rätsel Mensch
His highness is not well.» Das kann man laut sagen. In Justin Kurzels Verfilmung der Tragödie von Macbeth wird allerdings meistens geflüstert. Es ist, als wäre die Welt da draußen, dieses majestätisch unheimliche Schottland, hinter einem Spiegel, in dem sich die Figuren mit fröstelndem Erstaunen mustern.
Sind wir das, die all diese Dinge tun? Die immer neue Leichen produzieren, auf deren Augen dann Steine gelegt werden, damit sich die Lider nicht plötzlich noch einmal zu einem Vorwurf öffnen können?
Blasphemie und Sakrileg gedeihen im Schatten einer Religion, von der außer der einschüchternden Architektur himmelstrebender Gemäuer nichts deutlich wird. Wenn jemals der Begriff Heidenchristentum einen Sinn gemacht hat, dann in dieser Klassikeradaption, die mit aller Kraft wegstrebt von geläufigen Kategorien und in der es wenig Sinn machen würde, auf Gnade zu hoffen. Denn dazu bedürfte es ja erst einmal eines Subjekts in einem Sinn, der irgendwie einsichtig ist. Kurzel aber interessiert sich für diesen Macbeth, Thane of Glamis, und seine Lady als fremde Wesen, menschlich nur von Gestalt, tierisch auch nicht, denn die Pferde werden wenigstens noch unruhig, wenn sie ein Blutbad wittern. ...
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Theater heute November 2015
Rubrik: Magazin, Seite 69
von Bert Rebhandl
Über die zehn Gebote ist im Grunde alles gesagt, seit Moses mit den Tontafeln vom Sinai stieg. «Du sollst nicht töten.» Klar formuliert, versteht jeder. «Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.» Auch klar formuliert. Aber die Menschen halten sich nicht dran. Daher ist eben doch nicht alles gesagt. Was das Schauspielhaus Zürich zu einem Saisonstart mit...
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