Mode von Lucien Lelong auf dem Eiffelturm, Paris 1939; Foto: Erwin Blumenfeld
Still dance
Es gibt ikonische Schwarz-Weiß-Fotografien, die sich unserem kollektiven Bildgedächtnis als Inbegriff für Glamour und Mode der 1940er- und 1950er-Jahre eingebrannt haben. Auf vielen dieser Fotografien ist eine schöne elegante Frau mit athletischem Körper, dunklen geschwungenen Augenbrauen und leicht ironischem Lächeln zu sehen. Fast immer scheint es, als werde sie sich gleich bewegen, ihren Blick abwenden, oder gar aus dem Bild laufen: Lisa Fonssagrives.
Ihre Kunst ist die Kunst der unvollendeten Bewegung: eine angedeutete Geschichte, ein Innehalten – und so bleibt es dem Betrachter überlassen, sie zu Ende zu führen und das Bild auf mehreren Ebenen zu lesen. «Still dance», so bezeichnet Lisa Fonssagrives ihre Arbeit als Mannequin.
Fonssagrives’ Leben ist eine Mischung aus vielen glücklichen Zufällen und großer Kontinuität, dazu geprägt von einem starken Willen zur Schönheit. Sie wird 1911 in Schweden geboren, ihre Eltern sind Zahnärzte, kunstinteressiert, ermuntern sie zu einer künstlerischen Laufbahn. Sie zeichnet, studiert Bildhauerei, und 1931, mit 20 Jahren, schreibt sie Mary Wigman, die sie einlädt, sich in ihrer Berliner Schule – geleitet von Margarete Wallmann – ...
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Tanz November 2017
Rubrik: Bewegung, Seite 4
von Marina Dafova
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