robyn orlin
Der Unterschied zwischen beiden könnte kaum größer sein. Germaine Acogny, Leiterin der Kompanie Jant-bi im Senegal, setzt auf kulturelle Verwurzelung und lokale Traditionen, die sie mit heutiger Befindlichkeit kreuzt. Robyn Orlin, Vertreterin eines eklektisch zeitgenössischen Stils und leidenschaftliche Provokateurin mit Vorliebe für transdisziplinäre Brückenschläge aller Art, hat kürzlich in Acogyns senegalesischer École des Sables (tanz 5/13) ein Stück für acht Tänzer von Jant-bi entwickelt.
Es trägt einen jener überlangen Titel, die für Orlyn typisch sind: «At the same time we were pointing a finger at you, we realized we were pointing three at ourselves …». Für die Südafrikanerin mit Wohnsitz in Berlin war es die erste Kreation, die sie in den Westen ihres Herkunftskontinents führte. Was sie dort, im Fischerdorf Toubab Dialaw, dem Sitz der École des Sables, erlebte, rührt an unterschiedliche Erfahrungshorizonte, Wahrnehmungen, Lebenswelten innerhalb Afrikas.
Robyn Orlin, wie haben Sie die Zeit im Senegal erlebt? Ich war zwar schon einmal im
Westen Afrikas, in Mali, um einen Workshop zu leiten, kurz bevor dort die politischen Konflikte ausbrachen. Aber der Aufenthalt im Senegal ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Tanz März 2015
Rubrik: menschen, Seite 22
von Thomas Hahn
ausstellung_________
anne teresa de keersmaeker versucht sich an einer getanzten Installation. Unter dem Titel «Work/Travail/Arbeid» erarbeitet sie ihr Stück «Vortex Temporum» aus dem Jahr 2013 neu: Das polyphon strukturierte Werk, das mit der Linearität und dem Zyklus-Charakter von Zeit spielt, setzt sie der radikal anderen zeitlichen und räumlichen Situation...
Philippe Decouflé, vor zwei Jahrzehnten noch Frankreichs inoffizieller Zeremonienmeister für alle möglichen Anlässe, schlägt sein visuelles Zauberbuch auf. Er zieht jede Menge schillernder Figuren hervor und dreht einen der größten Mythen durch die Revue-Mühle: Faust! Wen bitte? «Faust, eine deutsche Legende von Friedrich Wilhelm Murnau» heißt es im...
nachruf_________
eva campianu
Geboren 1927 in Timisoara, Rumänien, wurde sie zur Pionierin in Fragen des historischen Gesellschafts- und Bühnentanzes aus Renaissance, Barock und Biedermeier. Ihre Tochter Andrea, ab 1972 an der Wiener Staatsoper engagiert, tanzte etwa die Elßler’sche «Cachucha» in Campianus Einstudierung. Eva Campianu hatte ab 1938 bei der...