Putbus on tour: Ralf Dörnen «Der Besuch»

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Friedrich Dürrenmatts «Der Besuch der alten Dame» war Schullektüre in Ost und West, dieses böse Märchen von Kläri aus Güllen. Ausgestoßen, prostituiert und gut geheiratet, hat sie sich  hochgearbeitet an die Spitze jenes einen Prozents der Reichen, der so viel besitzt wie der Rest der Welt zusammen. Mit solchem Geld lässt Kläri einen biederen Güllener Familienvater ermorden, der ihr einst ein Kind vermachte und sie zum Teufel jagte. Ill, so sein sprechender Name, brillant getanzt von Stefano Fossat, entlockt die Moral des Ganzen: «Be rich enough, be witch craft».

 

Die Hexenkunst von Claire Zachanassian, wie Kläri jetzt heißt, wird nicht von einer alten Dame verübt. Das Stück in der Fassung von Ralf Dörnen heißt – wie schon 2016 bei Jörg Mannes in Hannover – einfach «Der Besuch», abgestattet von einer jungen, unberührbar schönen Bárbara Flora, die goldumflort wie aus einem Ballettmärchen entsprungen in einem unterkühlten Pas de deux an der Hand ihres indisch gewandeten Dieners -Yael -Shervashidze das Örtchen Güllen in ein güldenes verwandelt. Natürlich auch dank des Bühnenbildners Klaus Hellenstein. Er addiert zu den Häuschen im Dorf, die dem Ensemble als Sitzbank dienen, einen ...

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Tanz März 2019
Rubrik: Kritik, Seite 42
von Arnd Wesemann

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