O sole mio
Klaus-Michael Kühne ist einer der reichsten Menschen Deutschlands. Und Kühne sorgt sich um die Kultur seiner Heimatstadt Hamburg. Das Haus der Staatsoper am Gänsemarkt sei Hamburgs nicht würdig, verkündete er im «Spiegel»: das Gebäude asbestverseucht, das Niveau durchschnittlich und die Akustik mangelhaft. Er biete an, einen Neubau in der Hafencity zu finanzieren.
Man könnte über diesen Vorschlag spötteln.
Man könnte ihn als schrullige Idee eines Superreichen denunzieren, dessen kulturelle Kompetenz darin besteht, unter der Dusche «O Sole Mio» zu singen, wie seine Frau dem Nachrichtenmagazin anvertraute. Man könnte auch darauf hinweisen, dass Kühne das dann freiwerdende Gelände am Gänsemarkt selbst entwickeln möchte, als «modernes Immobilienprojekt» unter Federführung des umstrittenen, im Hamburger Markt sehr präsenten Immobilienunternehmers René Benko. Man könnte also die Frage stellen, ob hinter dem Vorschlag tatsächlich primär altruistische Motive stehen, oder ob es nicht eher darum geht, hochwertige Grundstücke zu versilbern. Aber Vorsicht: Kühnes Wort hat Gewicht in der Hamburger Kultur. Der heute 85-Jährige hat zwar den Hauptsitz des Logistikunternehmens Kühne + Nagel in die ...
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Tanz August/September 2022
Rubrik: Editorial, Seite 1
von Falk Schreiber
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