Medien
lexikon: tanz – und mehr
Etwa auf der Hälfte der 700-seitigen Lesestrecke finden sich folgende Einträge: «Mahler, Gustav», «Maloya», «Manen, Hans van», «Maori». Da reihen sich also, alphabetisch geordnet, der Komponist, das Sklaven-Klagelied, der Choreograf und die indigene Bevölkerung Neuseelands hintereinander. Als jeweils Sachverständige treten auf den Plan: der Musikwissenschaftler Jörg Rothkamm, die Ethnologin Ulrike Nestler, die Theaterwissenschaftler Anke Hellmann und Christopher Balme – ein gebürtiger Neuseeländer.
Jede Paarung ein Match, möchte man sagen. Auf jeden Fall imponiert «Das große Tanzlexikon» durch seinen ebenso umsichtigen wie maßgeschneiderten Zuschnitt.
Umsichtig, weil der Blick über den Tanz-Tellerrand hinauswandert, und maßgeschneidert, weil die Herausgeberinnen auf jedes Thema kompetente Autoren angesetzt haben – wenn auch nicht immer die erste Garde. Dafür ist das Stichwort-Spektrum, das Annette Hartmann und Monika Woitas abdecken, erheblich vielfältiger als in vergleichbaren Publikationen. Denn ihr Kompendium spiegelt die gegenwärtige Verfasstheit des Tanzes: als gesellschaftlich, interkulturell und -disziplinär vernetztes Phänomen, das von ...
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Tanz April 2016
Rubrik: Medien, Seite 62
von
Constanza Macras ruft die Geister. Wie immer. Zuletzt waren es Roma, Afrikaner und die Vergangenheit. Selten ist ein Geist darunter, den unsere Zivilisation mit offenen Armen empfangen würde. Diesmal sind es chinesische Akrobatinnen. Keine, mit denen der Chinesische Staatszirkus trübe Sonntage aufhübscht, sondern solche, die nicht auf Tournee gehen dürfen. Die...
glasgow: swan lake
Nichts weniger als einen neuen «Schwanensee» für eine neue Generation verspricht David Dawson. Wer seine «Giselle» kennt, die der derzeitige Associate Artist des Holländischen Nationalballetts vor sechs Jahren in Dresden vorgestellt hat, ahnt womöglich, wie der «Swan Lake» für das Scottish Ballet aussehen könnte: klassisch grundiert, ohne jedes...
Er ist mächtig in Fahrt an diesem Morgen. Wie sich herausstellt, ist Akram Khan allerdings selbst der Urheber des Problems, das ihn gerade auf Trab hält. Dabei hat der Choreograf eigentlich schon genug damit zu tun, die Vorstellungsserie von «Until the Lions» in Londons Roundhouse durchzuziehen, zumal er mit auf der Bühne steht. Das Tanzhaus Sadler‘s Wells bespielt...