köln: silke z.: sweded – das leben als kopie

Einen Film nachspielen, das tun Filme auch selbst, Theaterregisseure oft, Kinder sowieso. Dabei ist es ja eigentlich das Kino, das so tut, als spiele es echtes Leben nach. Da gibt es also schon ein lustiges Hin und Her. Dazu kommt das Nachdrehen von Kinofilmen oder einzelner Szenen mit Hobbymitteln, um dann zu behaupten, das sei eine neue, eben schwedische Version eines Blockbusters. Deshalb «sweded». Geschwedet. So nennt die Kölner Choreografin Silke Z. ihr Stück im tanzhaus nrw in Düsseldorf. Es geht um Kopie, Imitation, also um nichts allzu Neues im Tanz.

Hier macht er – machen die Tänzer – den Film nach, genauer: Szenen, Körperhaltungen, bis hin zu Lippen- und Augenbrauenbewegungen. Das Team mit Dominik Siebel und André Zimmermann hat Dialoge aus etlichen Filmen nachgedreht in ähnlichen Settings am Tisch, im Auto, auf einem Baumstamm im Wald. Sogar die Schnitte sind kopiert.

«Also Sie sprechen mich entweder mit Mr. Keating an, oder wenn Sie etwas mutiger sind, sagen Sie ‹Oh Käpt’n, mein Käpt’n›», parliert das Robin-Williams-Imitat vor Büchern. Der Klub der toten Dichter ist dem Rollenspiel auch nicht abgeneigt. Morgan Nardi und Caroline Simon balancieren im Wald und üben dirty ...

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Tanz Juli 2011
Rubrik: kalender, Seite 32
von

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