Itamar Serussi «HENRY»

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Wie schafft es die Batsheva Dance Company bloß, immer die coolsten, zeitgeistigsten Choreografen hervorzubringen – Hofesh Shechter, Sharon Eyal, jetzt Newcomer Itamar Serussi? Wie können so viele unterschiedliche Bewegungscodes gleichzeitig in einem Choreografenhirn aufploppen, wie das in «Henry» geschieht? Und wer zum Teufel ist bloß dieser titelgebende Henry?

Zumindest bei der letzten Frage hilft ein Klick ins schlaue Wikipedia: «Henry», das ist die Einheit der Induktivität, bei der eine elektromotorische Kraft von einem Volt erzeugt wird, benannt nach dem US-amerikanisch

en Physiker Joseph Henry. Ah! Das also ist den Tänzern von Scapino Ballet widerfahren: Sie sind elektrifiziert. Durch jede Faser ihrer Muskeln bitzelt Energie. In jedem Mitglied des Rotterdamer Ensembles schlängelt sie als Stromkreis auf und ab, pulsiert in Brustkörben, zittert durch Gliedmaßen. Und zwar immer anders und einzigartig. Nur manchmal breitet sich die Energie wie eine Welle aus, schaltet einige der 16 Tänzer gleich und lässt sie im Unisono ein Hochspannungsfeld aufbauen.

Licht ist Leben, Strom ist Leben. Und so berückend schön ist wohl selten das physikalische Phänomen geehrt worden. Bei ...

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Tanz Mai 2021
Rubrik: Kalender, Seite 32
von Nicole Strecker

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Impressum 5/21

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Zeitschrift für Ballett, Tanz und Performance
Herausgeber Der Theaterverlag – Friedrich Berlin
Redaktion Sofie Goblirsch, Hartmut Regitz, Marc Staudacher, Dorion Weickmann (Leitung), Arnd Wesemann
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