Die Füße
Hammerzehen, Hühneraugen und Hornhaut, Knick-Spreiz-Senk- oder Schweißfüße, Nagelpilz und Warzenbefall – was kann man nicht alles Hässliches haben an seiner Basis. Auch das sind Gründe, den Fuß zu verhüllen. Um ihn damit auch zu erotisieren. Fetisch Fuß. Ist nicht der weibliche Fuß oder Schuh ein Ersatzsymbol für das vermisste Glied des Weibs? Trost für den Penisneid? Ach natürlich! Deshalb muss frau sich ihm so kostenintensiv widmen und die Schuhläden stürmen.
Deshalb hat «Sex and the City» unschlagbaren Erfolg: der Designerschuh als unübertroffenes Objekt der Begierde, auch wenn’s schmerzt. Und die Männer können froh sein, wenn die Frauen sich ihre Füße selbst deformieren – und damit das gegengeschlechtliche Konkurrenz-Körperteil so kurz und krumm wie möglich bleibt. In China mussten sie es noch selbst tun und den weiblichen Fuß bis in die 1930er Jahre hinein zum «Lotosfuß» kleinschrumpfen. Heute gibt es dafür die Mode: High Heels für den Hallux valgus (Ballenzeh). Und für neue Fuß-Trends: das in den USA boomende Toe Tucking, das «Fuß-Lifting» für die schönheitsbewusste Frau. Was würde wohl passieren, wenn man ihm eine solche Therapie verpasste?
Savion Glover, weltbester ...
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Die Liebesgedichte aus dem Mittelalter waren Gesänge vor dem Fenster der Angebeteten. Die Jungs priesen den Körper der Bewunderten von Kopf bis Fuß. Immer schön der Reihe nach. Von ihrem glänzenden Haar zum lieblichen Gesicht, und Stück für Stück immer weiter hinab, den makellosen Körper entlang bis zum zierlichen Fuß. In der orientalischen Dichtung erscheint der...
Irina Baronova war zwölf, als Georges Balanchine sie 1921 für Offenbachs «Orpheus in der Unterwelt» als Tänzerin engagierte. Neben Tamara Toumanova und Tatiana Riabouchinska galt sie als eine der drei baby ballerinas der Ballets russes. Léonide Massine und Michail Fokine arbeiteten mit ihr. Ab 1932 tourte sie mit den Ballets Russes de Monte-Carlo und hängte 1940...
Auf der Bühne ist der nur handgroße Kopf eine Winzigkeit. Erst vor der Kamera wird das Gesicht groß und sprechend. Eine Rolle spielt das Gesicht auf der Bühne nur dann, wenn es spricht. Ein Tänzer, der den Mund hält, trägt sein Gesicht zur Zierde. Er muss schon lächeln, seine Zahnreihen freigeben, eine Grimasse schnitzen, damit die Krone des Körpers überhaupt...
