
Nao Tokuhashi, Gianni Cuccaro; Foto: Bettina Stöß
Braunschweig: Gregor Zöllig «Peer Gynt»
Was für ein Anfang! Noch einmal klopft sich Alice Baccile auf den Knöchel. Doch das Handgelenk will nicht beweglicher werden. Nicht so beweglich wie ihr Körper, der immer wieder abrollt, eine Endlos-Schleife der Choreografie, die auf andere Weise die ganze Vergeblichkeit offenbart. Kein Ton ist zu hören, endlose Minuten lang. Allenfalls das Aufstöhnen Aases, das von Mal zu Mal atemloser wirkt.
Da stürmt aus dem schützenden Dunkel endlich Peer hervor, der Sohn – mit ausgebreiteten Armen, als wollte er all die Gebäude fassen, die seine Fantasie vor ihm auftürmt.
Breitbeinig, immer barfüßig, läuft Gianni Cuccaro nicht Gefahr, auf den Mund zu fallen. Im Gegenteil. Er redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, und das ungebrochen italienisch – während aus dem Graben erste Orchestertöne steigen, die gut zur «Morgenstimmung» auf der vernebelten Bühne passen.
Gregor Zöllig versteht sich auf die Kunst des Übergangs. Gerade hat Peer noch davon geträumt, eines Tages «un Grande» zu sein, da sammelt sich im Hintergrund bereits die Hochzeitsgesellschaft, die ihn im weiteren Verlauf nicht einfach «hänselt», sondern sich sogar zu einer bedrohlichen Phalanx formiert. Kein Wunder, wenn sich Peer ...
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Tanz Dezember 2017
Rubrik: Kalender und Kritik, Seite 37
von Hartmut Regitz
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