avignon: christian rizzo «sakinan göze Çöp batar»

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Sprichwörter aus anderen Kulturen können manchmal recht befremdlich wirken. So titelt Christian Rizzo lieber gleich auf Türkisch: «Sakinan Göze Çöp Batar».

Woran würden wir auch denken, wenn es auf Deutsch hieße: «Das Auge, das du schützen willst, wird durchbohrt werden»? Klingt wahlweise nach Altem Testament oder PKK. Dabei lautet die Botschaft: «Klammere dich nicht zu sehr an etwas, sonst wird es dir am Ende nur entrissen, so, wie deine Identität oder deine Heimat.

Wandern musst du ohnehin, und wenn du immerfort das bewahren willst, was du schon heute nicht mehr bist, wirst du dich bloß von dir selbst entfernen.» Was für eine kluge Wahrheit.

Wie ein Mensch mit sich selbst auskommt, wenn er seine Heimat verlassen hat, ist eine Frage, der sich Christian Rizzo seit Längerem widmet. Tänzern, die fern ihrer Heimat leben, schreibt er Soli auf den Leib oder in die Seele, wie etwa 2008 der wunderbaren I-Fang Lin aus Taiwan, die inzwischen zu den Stars der Kompanie von Mathilde Monnier gehört. Jetzt ist Kerem Gelebek aus der Türkei dran, der in den letzten Jahren sowohl in Rizzos Kompanie Association fragile tanzte als auch mit Emmanuelle Huynh, Mustafa Kaplan/Filiz Sizanli und Boris ...

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Tanz Juli 2012
Rubrik: highlights, Seite 43
von Thomas Hahn

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