Zurück zum aufrechten Gang
Als Wissenschaftler erforsche ich die Morphologie des Körpers. Die evolutionistische Morphologie vergleicht Skelette und zieht meist aus der Form des Oberschenkelknochens Rückschlüsse auf die Fähigkeit einstiger Lebewesen zum aufrechten Gang. Generell schließt man von der Form auf die Art der Fortbewegung und vergisst, dass auch das Verhalten die Fortbewegung wesentlich beeinflusst. Biometrie und Laservermessung, mit denen wir heute arbeiten, helfen wenig. Wie bewegte sich der Urzeitmensch wirklich? Seit zwanzig Jahren beobachten wir Schimpansen und Gorillas.
Die Oberschenkelknochen der Bonobos sind denen der Schimpansen absolut ähnlich. Aber die Bonobos gehen oft aufrecht, die Schimpansen nie. Warum? Genau hier liegt für mich die Schnittstelle zum Tanz.
Vor drei Jahren traf ich den Choreografen Michel Hallet-Eghayan. Ich sollte einen Vortrag über den Ursprung der Menschheit halten und Michel ein Solo zeigen, das vom Mythos des Gilgamesch inspiriert war, immerhin der älteste erhaltene Mythos der Menschheit. Da habe ich ihn darum gebeten, dass wir uns vorher austauschen, damit ich meinen Vortrag seiner Choreografie anpassen konnte. Wir verstanden uns sofort. Michel schuf extra eine ...
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In 1985, at a conference on Espinoza, Jorge Luis Borges evoked one of Joseph Conrad’s novels, in which a navigator, who is the narrator, “sees something from the bow of his ship. A shadow, luminosity at the farthest corner of the horizon: the coast of Africa. Far beyond, there are sorts of fever, empires, the Sahara, big rivers explored by Stanley, Livingstone, and...
Er war einer der hartnäckigsten Menschen, die mir je begegnet sind. Der hartnäckigste der Schweizer Tanzszene, der Zürcher ohnehin. Was wird sie jetzt ohne ihn tun? Wolfgang Johannes Brunner ist 75-jährig seinem Krebsleiden am 5. Januar erlegen. Damit hat Zürich einen unermüdlichen Streiter für die Sache der Tanzschaffenden verloren und einen Mann, der zur...
If Descartes’ error in writing down his famous sentence (Je danse donc je suis) had not been corrected by his editor into Cogito ergo sum, what might centuries of dance studies have contributed to our knowledge of the mind? We shall never know, and the marginal status of dance in our culture and in the academies is of course a reflection of various...